Max von Moos (* 6. Dezember 1903 in Luzern, Schweiz; † 28. Mai 1979 ebenda) war ein surrealistischer Schweizer Maler und Grafiker.
Leben
Max von Moos war der Sohn des Malers Joseph von Moos, Leiter der Kunstgewerbeschule Luzern. Nach einer von Krankheit begleiteten Jugend besuchte Moos im Alter von 16 Jahren die Schule seines Vaters. Mit Ausnahme seiner einjährigen Studienzeit an der staatlichen Kunstgewerbeschule München lebte Moos ausschliesslich in Luzern. 1966 wurde er dort mit dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern ausgezeichnet.
Stil
Das in Moos' Stil vorherrschende Prinzip ist der Zweifel. Er lässt die Bilder entstehen, deshalb kultivierte ihn Moos. Er zeigt verängstigte, verzweifelte Menschen, die von Gewalt, Schmerz, Verfall und Zerstörung umgeben und bedrängt sind, in ausweglosen oder komisch absurden Situationen. Moos schildert seine Angst vor der Welt und das Versagen von Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit angesichts der unheilverheissenden Realität. Neben diesen Ausflügen ins Schreckliche führen seine Werke in ältere oder von der Zivilisation unberührte Schichten des Lebens: Unterwasserwelten, Grabkammern, Versteinerungen, Skelette.
Moos' Werke haben auch schon tiefenpsychologische Deutung erfahren, beispielsweise in „Max von Moos. Eine tiefenpsychologische Werkinterpretation mit einem kritischen Katalog der Gemälde“ des Kunstwissenschaftlers Hans-Jörg Heusser. Moos unterrichtete an der Kunstgewerbeschule Luzern. Einer seiner Schüler war der Freiämter Grafiker René Villiger. In seiner Heimatstadt Luzern besteht die „Max-von-Moos-Stiftung“.
Literatur
- Tapan Bhattacharya: Moos, Max von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Hans-Jörg Heusser: Moos, Max von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 73 f. (Digitalisat).
- Hans-Jörg Heusser: Max von Moos – eine Biografie. In: Peter Thali (Hrsg.): Max von Moos, Zürich 1975
- Hans-Jörg Heusser: Max von Moos (1903-1979). Eine tiefenpsychologische Werkinterpretation. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde. Verlag Harlekin, Luzern 1982, ISBN 3857251034
- Roman Kurzmeyer (Hrsg.): Max von Moos (1903-1979). Atlas, Anatomie, Angst. Springer Verlag, Wien 2002, ISBN 978-3-211-83682-8
- Roman Kurzmeyer: Prinzip Zweifel. Zum 100. Geburtstag des Schweizer Malers Max von Moos. In: Neue Zürcher Zeitung, 6. Dezember 2003
- Otto Karl Werckmeister: Das surrealistische Kriegsbild bei Max von Moos. Edition Voldemeer, Zürich 2005, ISBN 978-3211259627
- Peter Fischer: Max von Moos. Der Zeichner, Periferia Edizioni, Luzern, 2016, ISBN 978-3-906016-64-1
Weblinks
- Literatur von und über Max von Moos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Marco Obrist: Moos, Max von. In: Sikart