Medamus war ein wahrscheinlich im 1. Jahrhundert n. Chr. tätiger Toreut und Silberschmied. Aufgrund seines Namens lässt sich vermuten, dass er weder Grieche noch Römer war. Nachgewiesen ist der Name in männlicher als auch weiblicher Form für die iberische Halbinsel. Aufgrund stilistischer Übereinstimmungen mit nachweislich in Gallien hergestelltem Silbergeschirr wird jedoch allgemein eine gallische Herkunft favorisiert.
Überliefert ist der Name durch die in punktierten Buchstaben aufgebrachte Signatur MEDAMI, die auf fünf der aus Silber getriebenen und auf Kupferplatten befestigten Ehrenzeichen zu finden ist, die für einen römischen Legionär namens Titus Flavius Festus angefertigt wurden. Dieses Ensemble befindet sich heute in der Berliner Antikensammlung (Inv.-Nr. Misc 8124bis). Dabei handelt es sich um das Fragment einer Ehrenschale mit Eichenkranz, einem Halsanhänger mit der Abbildung einer Doppelsphinx und neun, teilweise fragmentierte, Phalerae, die am 12. November 1858 bei Drainierungsarbeiten auf dem Rittergut Lauersfort im Kreis Moers gefunden wurden. Unklar ist, ob es sich bei der Signatur um den Namen des ausführenden Meisters oder den Inhaber der Werkstatt handelt.
Literatur
- Friedrich Matz: Die Lauersforter Phalerae. de Gruyter, Berlin 1932.
- Wolf-Dieter Heilmeyer: Antikenmuseum Berlin. Die ausgestellten Werke. Staatliche Museen, Berlin 1988, ISBN 3-88609-29-9, S. 375.
- Stefan F. Pfahl: Das Silbermedaillon mit Satyrkopf aus Offenburg-Zunsweier Mit Anmerkungen zu den Inschriften auf den Ordensphalerae aus Lauersfort (D) und Newstead (GB), den Pferdephalerae aus Xanten (D) sowie den Rechteckbeschlägen aus Doorwerth (NL). In: Fundberichte aus Baden-Württemberg 33, 2013, S. 482–484 (Digitalisat).
- Barbara Niemeyer, Agnes Schwarzmaier: Silber aus zwei Jahrtausenden in der Berliner Antikensammlung. Schnell + Steiner, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7954-3653-7, S. 180–183 Nr. 54.