Franchisesysteme im Medienkontext sind eine Form der Lizenzierung von Marken und anderen Immaterialgütern an einem medialen Werk (Franchising), die über den ursprünglichen Autor, dessen Verleger, den Entstehungskontext und die ursprüngliche Medienform hinausreichen. Media-Franchising findet am häufigsten in Form von Merchandising statt, hat sich aber weit darüber hinaus entwickelt.

Erfolgreiche mediale Werke – wie Bücher, Filme oder auch Computerspiele – enthalten häufig über den ursprünglichen Kontext hinaus verwertbare Inhalte. Es kann sich dabei um Figuren, Handlungsstränge, Spielorte oder Objekte handeln, die einerseits durch das Urheberrecht zugunsten des ursprünglichen Autors und seines Verlegers geschützt sind, andererseits Publikumsinteresse darüber hinaus erzeugen. Autor oder Verlag können diese Rechte an andere Verwerter lizenzieren, die bildliche Darstellungen oder beispielsweise Spielfiguren verkaufen, Handlungsstränge in neuen Büchern oder Filmen fortsetzen oder Computer- oder auch Brettspiele entwerfen, die auf der Vorlage basieren.

Während es bereits früher Lizenzierungen in Form von Marketingkooperation vor allem rund um die James-Bond-Filmreihe gab, bei denen im Film Produktplatzierung stattfand und anschließend die im Film verwendeten Produkte mit der Figur James Bond und dem 007-Logo werben konnten, gilt der Film Krieg der Sterne von 1977 als erste umfangreiche Anwendung von Media-Franchising. Der Autor und Regisseur George Lucas hatte sich die Merchandising-Rechte vorbehalten und konnte erstmals in der Filmgeschichte umfangreiche Lizenzverträge zur Herstellung von Spielfiguren abschließen; es folgten Bücher, die im Star-Wars-Universum spielten, Computerspiele, Fernsehserien und weitere Vermarktungsformen.

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