Als Meister der Thennschen Kinderbildnisse wird ein Maler bezeichnet, der um 1516 in Salzburg tätig war.

Der namentlich nicht bekannte Kűnstler erhielt seinen Notnamen nach drei von ihm geschaffenen Kinderporträts. Die kleinformatigen Tafelbilder entstanden 1516 in Salzburg in Öl auf Holz und stellen Kinder des Johann Thenn dar, des wohlhabenden Münzmeisters im Fürsterzbistum Salzburg. Es sind dies wahrscheinlich Wolf, Ruprecht und Barbara Thenn. Die Kinder werden jeweils vor einer Gebirgslandschaft im Hintergrund dargestellt. Landschaftsmotive sind eine Neuerung in der Malerei in Salzburg, und die Bilder erinnern an den Stil der Donauschule, die sich ab 1500 in anderen Teilen Österreichs als Bindeglied zwischen Spätgotik und Renaissance entwickelte.

Einzelnachweise

  1. Frankfurt a. M., Städel Museum, Inv.-Nr. SG 756.
  2. Frankfurt a. M., Städel Museum, Inv.-Nr. SG 410.
  3. Frankfurt a. M., Städel Museum, Inv.-Nr. SG 1013.

Literatur

  • Bodo Brinkmann, Stephan Kemperdick: Deutsche Gemälde im Städel 1300–1500. Bestandskatalog. Zabern, Mainz 2002, S. 519–529.
  • Bodo Brinkmann (Hrsg.): Dürer, Cranach, Holbein – Die Entdeckung des Menschen. Das deutsche Portrait um 1500. (Ausstellungskatalog Kunsthistorischen Museum Wien). Wien 2011, Nr. 16–18.
  • Stefan Roller, Jochen Sander (Hrsg.): Fantastische Welten. Albrecht Altdorfer und das Expressive in der Kunst um 1500. Hirmer, München 2014, ISBN 978-3-7774-2266-4, S. 268 Nr. 150.
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