Als Meister von Faenza (it. Maestro di Faenza) wird ein namentlich nicht bekannter mittelalterlicher Maler bezeichnet, der um 1280 in der Region Emilia-Romagna in Oberitalien tätig war. Der Meister ist nach einigen seiner Gemälde benannt, die sich heute dort in der Pinacoteca Comunale von Faenza befinden. Der Meister ist ein Zeitgenosse von Cimabue; im Vergleich zeigt sich, dass der Meister von Faenza in seinem Malstil noch dem traditionellen Formalismus der byzantinischen Kunst folgt.

Das Werk Meister von Faenza ist ein bedeutendes Beispiel für das Verständnis der Kunstentwicklung in der Emilia-Romagna, wo sich im Vergleich zur Gegend um etwa Florenz oder Rimini erst etwas später die Frührenaissance und ihre Ablösung einer formelhaften Darstellung durch lebendigere Darstellung der Figuren und Objekte abzeichnet. Diese ersten Anzeichen solcher Ablösung in der Region finden sich so erst beispielsweise bei dem ebenfalls aus der Emilia-Romagna stammenden Meister von Forli, der eventuell ein Schüler des Meister von Faenza war.

Einige wenige Werke können dem Meister von Faenza zugeschrieben werden:

  • Kreuzigung und Abstieg in das Reich des Todes, Pinacoteca Comunale di Faenza
  • Geburt Christi, Pinacoteca Nazionale Bologna
  • Kreuzabnahme, Pinacoteca Nazionale Bologna
  • Beweinung Christi, Pinacoteca Nazionale Bologna

Literatur

  • Edward B. Garrison: Italian Romanesque Panel Painting. An illustrated index. Florenz 1949
  • Edward B. Garrison: Il Maestro di Forlì. In: Rivista d’arte 26 (1950), S. 61–81
  • Anna Tambini: Pittura dall’alto medioevo al tardogotico nel territorio di Faenza e Forlì, (Quaderni della città e del territorio / 5). Faenza 1982
  • Anna Tambini: Storia delle arti figurative a Faenza (Volume 1). Le origini. Faenza 2006
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