Melania (* 342 in Rom; † 409 in Jerusalem, auch Melania von Rom oder Melania die Ältere genannt) war eine römische Adelige, die nach dem Tode ihres Ehemannes nach Ägypten pilgerte und später Gründerin eines Klosters wurde. In der katholischen und orthodoxen Kirche wird sie als Heilige verehrt.

Leben

Melania stammte aus einem alten römischen Geschlecht, ihr Vater oder ihr Großvater war der Konsul Antonius Marcellinus (Konsulat 361–363), ihr Vetter war Paulinus von Nola. Mit 16 Jahren heiratete sie den Präfekten Valerius Maximus, der Ehe entstammten drei Kinder. Ihr Ehemann starb, als sie 22 Jahre alt war, und auch zwei ihrer Kinder waren zu jener Zeit bereits gestorben. Melania gab ihren noch verbliebenen jungen Sohn Publicola in Pflege, verschenkte einiges von ihrem Besitz und reiste im Jahr 372 nach Ägypten, wo sie die Mönche in der Wüste von Nitria und einige der von Kaiser Valens verfolgte Christen besuchte. Sie reiste weiter in das Heilige Land und traf dort auf Paula von Rom und Rufinus von Aquileia, mit denen sie auf dem Ölberg ein Kloster gründete. Sie wurde Vorsteherin einer Gemeinschaft von etwa 50 Nonnen.

Ihr Sohn Publicola heiratete im Jahr 378 die Adelige Albina Ceionia, der Ehe entstammte mindestens eine 383 in Rom geborene Tochter, die nach ihrer Großmutter ebenfalls Melania genannt wurde.

Um 400 besuchte sie noch einmal ihre Heimatstadt und traf dabei auf ihre Enkelin, die damals als die reichste Frau Roms galt und die sie für eine Pilgerreise in das Heilige Land begeistern konnte. Auf ihrer Rückreise über Nordafrika vor 408 überbrachte Melania Augustinus in Hippo einen Brief ihres Cousins Paulinus von Nola. Sie starb 409, kurz nachdem sie nach Jerusalem zurückgekehrt war.

Literatur

  • Bernard Flusin: Melania die Ältere. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6. Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 490.
  • Melania von Rom die Ältere im Ökumenischen Heiligenlexikon
  • A. Mertens: Melania the Elder (Major). In: Who was a Christian in the Holy Land? Archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 19. August 2020 (englisch).
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