Mic Oechsner (* 1956 in München) ist ein deutscher Komponist und Violinist des Modern Jazz und Ethno-Jazz.

Leben und Wirken

Oechsner wurde am Musischen Gymnasium in seiner Geburtsstadt ausgebildet. Ergänzend studierte der Geiger bei W. Gieron und Komposition bei dem Bialas-Schüler I. Gambarde. 1978 wurde sein erstes Werk, ein klassisches Streichtrio, aufgeführt. Zunehmend wendete er sich dem Jazz zu, wo er zunächst stark durch den Gypsy-Jazz geprägt wurde. Nach einigen Jazzkursen studierte er am Berklee College of Music und begann 1982 eine eigene Lehrtätigkeit am Freien Musikzentrum München. In seinem Jazzquartett spielte Pianist Paul Grabowsky. Daneben war er (wie auch Sigi Busch) in der Gruppe Zupfgeigenhansel tätig. Mit Hans Koller und mit Karl Berger spielte er in Jürgen Wuchners Gruppe „String Project“. 1990 gründete er mit Jörg Widmoser und Hannes Beckmann den „Münchner Violin Summit“. Mit den Sinti-Gitarristen Khaki und Traubeli Weiss schloss er sich zum „Oechsner/Weiss Ensemble“ zusammen. Die von ihm 1993 mitgegründete Gruppe „Nunu!“ beschäftigt sich intensiver mit einer jazzigen Klezmervariante. Neben den genannten Gruppen tritt Oechsner auch mit seinem Sohn, dem Gitarristen Gidon Oechsner, im Duo auf. In der Gruppe Grappellissimo spielt er mit Joschi Schneeberger und Striglo Stöger, später mit Diknu Schneeberger zusammen.

Mic Oechsner, der auch in Ungarn, Israel und Frankreich tourte, lebte seit den späten 1990er Jahren in Idolsberg (Niederösterreich), wo er den Idolsberger Musiksommer organisiert. Daneben komponiert er; so schrieb er im Auftrag der französischen Regierung die fünfteilige Jazz-Sinfonietta „Le Cri de la Renarde“. Ab 2005 lebte er in Wien, wo er beim Staatsvertrags-Festakt 2005 mit Harri Stojka auftrat. 2006 gründete Oechsner in Wien „Alternative Strings“, ein Lehrinstitut für Streicher in der Popularmusik, wo seit 2007 auch ein Vollstudium angeboten wird. 2011 übersiedelt er ins südliche Niederösterreich nach Kirchberg am Wechsel, wo er sein Tonstudio einrichtet, komponiert und im Seminarzentrum Raach unterrichtet. 2021 kehrt er nach Wien zurück und richtet hier sein Unterrichtsinstitut und sein Studio neu ein.

Oechsner ist der Ururenkel von Michael Öchsner, dem Verfasser der Bayernhymne.

Diskografie

Jahr Titel Künstler Label
1982 Miteinander Zupfgeigenhansel EMI Musikant
1982 Time to leave MUKHARA JAZZ QUARTET Hit Records
1983 Kein schöner Land Zupfgeigenhansel EMI Musikant
1984 Liebeslieder Zupfgeigenhansel EMI Musikant
1984 Zwesche Salzjebäck und Bier BAP EMI Musikant
1984 The Listener Jürgen Wuchner's String Project View Records
1985 Volume II Jürgen Wuchner's String Project View Records
1990 Streicher=Einheiten POLYSPHERES Mukhara World Sound
1992 Dégustation orthodoxe TRIBUTE TO DJANGO Mukhara World Sound
1993 JezzKlezMer NUNU! Downtown Records
1994 Klezmocopter NUNU! ENJA
1995 Ocean NUNU! ENJA
1995 Keri - zu Hause OECHSNER-WEISS-ENSEMBLE Mukhara World Sound
1996 Con alma NUNU! ENJA
2003 Mon ami le gitan TRIBUTE TO STÉPHANE Mukhara World Sound
2004 Dreamscapes EUROPEAN STRING CONNECTION Mukhara World Sound
2010 Border Bowing GRENZGEIGEN Mukhara World Sound
2013 Body, Soul & Strings ALTERNATIVE STRINGS TRIO Mukhara World Sound
2014 My Gipsy Heart Mic Oechsner Mukhara World Sound
2016 Giardino Pubblico Mic Oechsner Mukhara World Sound
2018 Gipsy Christmas Mic Oechsner & GRAPPELLISSIMO Mukhara World Sound
2019 MENSCH. UND JETZT. Mic Oechsner Mukhara World Sound

Lexigraphische Einträge

  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 2: M–Z (= rororo-Sachbuch. Bd. 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16513-9.
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