Michael Thumb (* um 1640 in Au-Argenau, Vorarlberg; † 19. Februar 1690 in Bezau) war ein Vorarlberger Baumeister des Barocks. Sein Bruder Christian Thumb und seine Söhne Gabriel Thumb und Peter Thumb waren ebenfalls bedeutende Baumeister des Barocks. Siehe auch Thumb (Architektenfamilie).

Leben

Seine Ausbildung zum Baumeister erhielt Michael Thumb durch den Gründer der Auer Zunft der Bauhandwerker, Michael Beer. Schon ab dem Jahre 1665 arbeitete er als Mitarbeiter Beers am Zisterzienserinnenstift Rottenmünster wie auch am Jesuitenkolleg in Landshut. Schließlich wurde er in Bezau sesshaft und erhielt 1670 den Auftrag zum Bau der Stiftskirche von Wettenhausen. Dies sollte sein erstes eigenständig geplantes und durchgeführtes Projekt werden. Eines seiner bedeutendsten Bauwerke ist die Wallfahrtskirche Ellwangen-Schönenberg (1681–1685) und die Klosterkirche Obermarchtal ab 1686. Beide Bauwerke gelten als Vorlage für das Vorarlberger Münsterschema, nach dem gerade in Oberschwaben viele Kirchen erbaut wurden.

Werke

Literatur

  • Hanna Dornieden: Thumb, Michael. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 26, Duncker & Humblot, Berlin 2016, ISBN 978-3-428-11207-5, S. 217 (Digitalisat).
  • Walther Genzmer: Der Einfluß der Bauweise Michael Beers auf die Bregenzerwälder Barockbaumeister. In: Denkmalpflege in Vorarlberg. Österreichische Denkmalpflegetagung 1966. Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn 1966, S. 362–372.
  • Heinrich Habel: Zwei Kirchenbauten vorarlbergischer Meister in Mittelschwaben. In: Berichte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, 26 (1968), S. 108–118.
  • Tobias G. Natter, Ute Pfanner: Architectura Practica. Barockbaumeister und moderne Bauschule aus Vorarlberg. Ausstellungskatalog. Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz 2006, ISBN 3-901802-26-6.
  • Adolf Reinle: Die Doppelturmfassaden der Vorarlberger Meister. In: Denkmalpflege in Vorarlberg. Österreichische Denkmalpflegetagung 1966. Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn 1966, S. 342–361.
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