Die Militärakademien der Sowjetunion waren die höchsten Lehreinrichtungen der Streitkräfte der UdSSR und Zentren der militärwissenschaftlichen Forschung der UdSSR, deren Tradition durch die heutigen Militärakademien der Russischen Föderation fortgesetzt wird.

Auftrag

Diese Militärakademien dienten vom Anfang an vorwiegend der Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung vornehmlich von Offizieren für Kommandeursverwendungen ab Regimentskommandeur aufwärts oder vergleichbare Dienstposten, bis hin zu Spitzenverwendungen in den Führungskommandos der Teilstreitkräfte und des Verteidigungsministeriums. Die meisten der heutigen Militärakademien der Streitkräfte der Russischen Föderation haben Universitäts- oder Hochschulstatus mit Promotions- und Habilitationsrecht.

Geschichte

Als erste militärische Hochschule der Sowjetunion wurde 1918 die Allgemeine Militärakademie der Russischen Streitkräfte gegründet. Danach erfolgte die Gründung der Militärakademie für Pioniertruppen, der Militärakademie der Fernmeldetruppe (1919), der Artillerie, der Militärmedizinischen Akademie S. M. Kirow und der Seekriegsakademie N. G. Kusnezow.

In der Folgezeit wurden weitere Militärakademien gegründet. Dazu zählen die Militärpolitische Akademie, die Militärakademie für Transportwesen, die Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte „Prof. N. J. Schukowski“ und die Militärische ingenieurtechnische Universität.

Eine Spitzenstellung nahm die 1936 gegründete Militärakademie des Generalstabes der Russischen Streitkräfte, die wohl bekannteste militärische Hochschule der UdSSR und der Russischen Föderation ein.

Die Mehrzahl dieser Militärakademien existiert auch gegenwärtig und vermittelt akademische Bildung für Offiziere der Russischen Föderation, aber auch für Offiziere aus Streitkräften anderer Länder. Unter anderem zählen auch Offiziere der Bundeswehr dazu.

Die Verleihung einer Goldmedaille ist die höchste Auszeichnung für den erfolgreichen Abschluss der betreffenden Militärakademie. Sie setzt hervorragende Leistungen im Studium und im abschließenden Staatsexamen voraus: In allen Fächern die Note 1 (sehr gut), in den Prüfungsfächern des Staatsexamens die Note 1 (sehr gut) und für die Diplomarbeit das Prädikat „Ausgezeichnet“.

Übersicht der Militärakademien

Bezeichnung Gründung Bemerkung
Allgemeine Militärakademie der Russischen Streitkräfte 1918 in Moskau zwischenzeitlich Akademie des Generalstabes
Militärakademie des Generalstabes der Russischen Streitkräfte 1832
Malinowski-Militärakademie der Panzertruppen 1932
Militärakademie der Luftstreitkräfte „J. A. Gagarin“ 1940
Schukow-Militärakademie für Kommandeure der Luftverteidigung 1866
Kuibyschew-Militärakademie für Pioniertruppen 1932
Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte „Prof. N. J. Schukowski“ 1919 in Moskau
Militärakademie der Fernmeldetruppe, S. M. Budjonny 1919 in Sankt Petersburg
Militärakademie für funktechnische Ingenieure der Luftverteidigung, L.A. Goworow 1919
Militärakademie für rückwärtige Dienste und Transportwesen 1800
Militärmedizinische Akademie S. M. Kirow 1798
Militärpolitische Lenin-Akademie 1919 1994 umgewandelt in Militärische Universität des Ministeriums der Verteidigung der Russischen Föderation
Seekriegsakademie N. G. Kusnezow 1827
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