Ein mineralischer Baustoff ist ein anorganischer nichtmetallischer Baustoff aus kristallinen Bestandteilen. Es kann sich dabei um natürliche Minerale handeln, wie Naturwerkstein, Sand oder Lehm, oder um ein geformtes Stoffgemisch aus gesiebten oder gemahlenen Mineralen, das durch Kristallisation von Bindemitteln (Anhydrit, Gebrannter Kalk, Tonminerale, Zement) die gewünschte Festigkeit erhält.
Geschichte
Zu den traditionellen mineralischen Baustoffen neben Naturstein und Lehm gehören Keramik, Gips und Kalkmörtel. Seit dem 18. Jahrhundert wird Beton mit Zement als Bindemittel zunehmend gebräuchlich (siehe Romanzement, Portlandzement). Neuere Entwicklungen sind die porösen Baustoffe wie Porenbeton, Blähton oder Mineralschaumdämmplatten.
Sprachgebrauch
Von „mineralischen Baustoffen“ wird im Unterschied zu Bauholz, metallischen Baustoffen, Bauglas, Kunststoffen sowie den daraus hergestellten Verbundwerkstoffen gesprochen. Innerhalb der mineralischen Baustoffe werden die vorgeformten (Naturstein, Ziegel) von den nicht vorgeformten (Mörtel) unterschieden. Die Bindemittel werden in hydraulische (Portlandzement) und nichthydraulische (Gips, Kalk) eingeteilt.
Oft wird auch der Trockenbau von den mineralischen Baustoffen mit Zugabewasser unterschieden, weil sich durch diese Bauweise die Wartezeit bis zum Erhärten von Mörtel erübrigt. Zudem unterscheidet man mineralische und organische Bindemittel beziehungsweise Zuschlagstoffe in Mineralfarben, Putzmörteln und weiteren Mörtelarten.
Bauschutt besteht aus mineralischen Baustoffen, ansonsten spricht man von Baumischabfall.
Literatur
- Gustav Peter, Marc Ladner, René Muntwyler: Baustofflehre, Springer, Berlin 2013, S. 50. ISBN 9783322867834