Minusheart | |
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Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Electro, Alternative Rock, Synth Rock, Dark Rock |
Gründung | 2007 |
Website | www.minusheart.com |
Gründungsmitglieder | |
Programming, Gesang | Diver (Jörg Sauer) |
Programming, Gitarre | Benden (Ralf Bender) (bis 2011) |
Aktuelle Besetzung | |
Programming, Gesang | Diver (Jörg Sauer) |
Programming, Gitarre | Chriss Rey (Christian Reinelt) (seit 2019) |
Keyboard | Herr Hilter (Thomas Martiné) (seit 2020) |
E-Drums | Robert Lee (seit 2018) |
Ehemalige Mitglieder | |
Schlagzeug | Filip Wildhoney (2011–2013) |
Keyboard | Upstream (Jochen Fouqret) (2011–2013) |
Programming, Gitarre | Vary (Ingo Hannen) (2011–2014) |
Programming, Gitarre | Ingo Hahn (2016–2019) |
Keyboard | James DIN (Volker Hierse) (2016–2019) |
Minusheart [ˈmaɪnəshaːt] ist eine deutsche Synth-Rock- bzw. Alternative-Rock-Band, die 2007 von Diver (Jörg Sauer) und Benden (Ralf Bender) gegründet wurde.
Geschichte
Anfang und Disease
Minusheart wurde im Jahre 2007 von Diver und Benden in Aachen gegründet. Zwischen Winter 2007 und Frühjahr 2009 arbeitete die Band an ihrem ersten Album „Disease“, welches am 16. Oktober 2009 vom deutschen Label Echozone veröffentlicht wurde. Bereits im Dezember 2008, als sich Diver und Echozone-Chef Jörg Tochtenhagen bei der Deutschland-Premiere des Musikfilms „Polyradah“ erstmals im Filmforum NRW begegneten, bahnte sich der Plattenvertrag zwischen Minusheart und Echozone an.
Künstler und Albumtitel spielen beim Erstlingswerk mit einer doppelten Verneinung. Im anglistischen Sprachraum bedeutet „Minusheart“ sinngemäß „Ohne Herz“, der Albumtitel „Disease“ entspricht dem deutschen Wort „Krankheit“. Durch die Zusammensetzung beider Worte wandeln sich die negativen Äußerungen ins Positive um. „Minusheart Disease“ ist im Englischen der medizinische Fachbegriff für die Diagnose „Ohne Herzkrankheiten“.
Thematisch beschäftigt sich dieses Album, das musikalisch durch die eingesetzten elektronischen Elemente an die 1980er Jahre erinnert und durch Divers Gesang Punk-Attitüde enthält, mit diversen Gesellschaftskrankheiten ohne dabei auf Sarkasmus und Selbstironie zu verzichten.
Künstler wie Monolith, Accessory oder Myk Jung, die Stimme von The Fair Sex, waren an der Produktion des ersten Minusheart Albums beteiligt. Die Erstauflage von „Disease“ enthält die Ergebnisse dieser Zusammenarbeiten, die in Form von Remixen auf der Bonussektion des Albums veröffentlicht wurden.
Im Juli 2009 drehten Minusheart unter der Regie von Robert Sukrow ihr erstes Musikvideo zum Song „Feel No Pain“. Im Herbst 2009 wurde „Don’t Feed The Cats“ Minushearts erster kommerzieller Erfolg veröffentlicht. In der Zwischenzeit begannen viele Künstler aus der ganzen Welt mit Remixarbeiten zu den Songs von Minusheart. Unter anderem gaben Alter Der Ruine, und die deutschen Destroid den Songs von Minusheart ein neues Gewand. Im Frühjahr 2010 verkündete Echozone schließlich die Veröffentlichung von „Healed“, ein auf 1000 Exemplare limitiertes Remix-Album, das 17 alternative Versionen, der auf „Disease“ enthaltenen Songs umfasst. Gleichzeitig produzierten Minusheart ihr Low-Budget-Musikvideo zu ihrem Song „Lifespan“, der in der „Breathtaker Club Version“ von Mono.Sys neu interpretiert und auf „Healed“ veröffentlicht wurde. Diesmal führte Diver selbst Regie.
Auf Grund der lang anhaltenden Krankheit von Benden wurde es im Sommer 2010 sehr ruhig um Minusheart. Die Band sagte die geplanten Live-Aktivitäten ab. Selbst das längst abgedrehte Musikvideo zum Song „Future Lies“ erschien erst mit einer Latenz von 15 Monaten im Juni 2011. Produziert wurde dieser Clip von der Mainzer Filmproduktionsfirma Infernal Films.
The Big Idea als Quartett
Bereits auf seiner Reise durch Südeuropa begann Diver im Sommer 2009 am zweiten Studioalbum „The Big Idea“ zu arbeiten. Im Februar 2011 verließ Benden Minusheart. Doch schon am nächsten Tag stieß Vary (Ingo Hannen), der ehemalige Kopf der Band Cyme In Bloom, zu Minusheart. Schon im Winter 2010/11 trafen sich Diver und Vary zu einigen Jamsessions in den Low-Noise-Studios in Aachen. Im Frühjahr beendeten Diver und Vary erfolgreich ihre Arbeiten zum Album „The Big Idea“. Noch im Mai desselben Jahres nahmen Diver und Vary das belgische Enfant terrible Filip Wildhoney, auch Schlagzeuger von Luc Van Ackers RevCo World Crew, und den Aachener Elektromusiker Upstream (Jochen Fouqret) in die Band auf. Wildhoney und Upstream sollten Minusheart insbesondere Live und bei besonderen Auftritten unterstützen.
Im Juni 2011 führte Frédéric Sapart bei Minushearts drittem Videoclip „Drawback“ Regie. Am 26. August 2011 wurde „Drawback“, mit Remixen von Accessory, Destroid und Vary, zeitgleich mit dem Musikvideo als Download-Single veröffentlicht. Nach einer zweijährigen Reise wurde „The Big Idea“ am 7. Oktober 2011 von Echozone veröffentlicht.
Textlich stellt der Frontmann Diver in diesem Albums einen kritischen, häufig plakativen und vielschichtigen Bezug zu den Themen Liebe und soziale Beziehungen her. Musikalisch knüpft das Album durch die Verwendung von Rhythmusgitarren und wegen des repetitiven elektronischen Arrangements (Sequenzer-Linien) an die Industrial-Rock-Produktionen der 1990er Jahre an.
Am 11. Mai 2012 folgte die zweite Single-Auskopplung „Inglorious Bang“, die neben der Albumversion Remixe von Accessory, Diskonnekted und Mike Silence enthält. Der dazugehörige Videoclip erschien vorzeitig am 18. November 2011, wurde von Tim Assmann gefilmt und erneut von Frédéric Sapart geschnitten.
Bereits am 1. Juni 2012 veröffentlichten Minusheart mit „Book Of Love“ das dritte Musikvideo zum Album „The Big Idea“. Es handelt sich hierbei um das erste Musikvideo der Band in dem kein Bandmitglied als Darsteller mitwirkte. Regie führte der deutsche Videokünstler „Schwarzdreher“.
Zwei Wochen später verkündeten Diver und Vary in Folge 14 des Podcastes Echozone TV, dass sie bereits an neuen Songs arbeiten und für das Jahr 2013 die Veröffentlichung ihres vierten Albums planen.
Calls From Space
Am 18. Oktober 2013 legten Minusheart mit „Calls From Space“ schließlich ihr viertes Album vor. Der Tonträger erschien erneut bei dem deutschen Musiklabel Echozone und wurde erstmals von Soulfood vertrieben. Nachdem das Gründungsmitglied Benden noch im Anfang des Produktionsprozesses zum dritten Album mitwirkte, ist „Calls From Space“ das erste Werk, das die beiden Protagonisten Diver und Vary vollendeten. Die ersten Ideen zu „Calls From Space“ entwickelten sich bereits im Frühjahr 2011 im Rahmen einiger Jamsessions in den Low-Noise-Studios in Aachen.
Zum zweiten Mal in Folge vollendeten Minusheart ein Album gemeinsam mit dem Produzenten Ramon Creutzer, der zuvor bereits in Produktionen der New-Wave-Bands The Fair Sex, No More und The Legendary Pink Dots involviert war. Pünktlich zur Albumveröffentlichung präsentierten Minusheart zur Single-Auskopplung „Say The Word“ ein Musikvideo, das unter der Regie von Jörg Tochtenhagen entstand.
Trotz der überwiegend guten Kritiken, die teilweise der Band den Abschied vom Underground unterstellten, verkündete Diver Mitte 2014, in einem Magazin, dass es in naher Zukunft kein neues Minusheart-Album geben wird. Am 2. März 2015 veröffentlichten Minusheart zum eher melancholischen „Song For The Blind“ ein weiteres Musikvideo zu „Calls From Space“. Die aufwendigen Dreharbeiten führte Ivan Komuczki bereits im November 2013 durch.
Das Comeback-Album Traps And Treasures
Im Sommer 2016 verkündete Minusheart, dass die Arbeiten zu einem neuen Album begonnen hätten. Am 28. September 2018 veröffentlichte schließlich das deutsche Label Timezone Records nach fünfjähriger Pause von Minusheart das Album „Traps And Treasures“. Produziert wurde das Album vom russischen Musikproduzenten Maxim Dergunov. Fast zeitgleich zum Albumrelease veröffentlichte die Band zu dem Song „The Warning“ ein neues Musikvideo, das von Frédéric Sapart, mit dem Minusheart bereits im Jahr 2011 zusammenarbeitete, realisiert wurde. Minusheart zeigte sich fast gänzlich mit einer neuen Besetzung. Neben Gründungsmitglied Diver vervollständigten nun der Keyboarder James DIN, der Gitarrist Ingo Hahn und der Schlagzeuger Robert Lee das Quartett.
Obwohl Traps And Treasures phasenweise minimalistischer als seine Vorgängeralben klingt und streckenweise mit der Electronic Body Music der 1980er und 1990er Jahre kokettiert, scheint die neugeformte Band mit ihrem fünften Album einen neuen Reifegrad erreicht zu haben. Minusheart schafft es immer wieder aus den Zutaten Electro, Punk, Industrial und Rock einen einzigartigen Stil zu kreieren. Zudem gelingt es Minushearts charismatischen Frontmann Diver durch seine teilweise morbiben Geschichten und seine düsteren Shouts, die erneut mit brillanter Ironie und treffendem Sarkasmus begeistern, dem Sound seiner Band eine vollkommen eigene Note zu verleihen.
Diskografie
Alben
- 2009: Disease (erschienen bei Echozone/Sony Music)
- 2010: Healed (auf 1000 Exemplare limitiertes Remix-Album, Echozone/Intergroove)
- 2011: The Big Idea (Echozone/Sony Music)
- 2013: Calls From Space (Echozone/Soulfood)
- 2018: Traps And Treasures (Timezone)
- 2020: The Dark Side Of The Sun (Echozone/BOB Media)
Singles
- 2011: Drawback (nur Download-VÖ, Echozone)
- 2012: Inglorious Bang (nur Download-VÖ, Echozone)
- 2014: Say The Word (nur Download-VÖ, Echozone)
- 2019: The Warning (nur Download-VÖ, Timezone)
- 2019: On Mercury (nur Download-VÖ, Timezone)
- 2020: They Shout (nur Download-VÖ, Echozone)
Kompilationen
- 2009: Cold Hands Seduction Vol. 100 (Sonic Seducer)
- 2009: G-Mode 3 (Gothic Lifestyle Magazin)
- 2010: Correlation (Echozone)
- 2010: Echozone-Label Special (Zillo)
- 2011: Electro Pop Vol. 2 (Zyx Music)
- 2011: (Ae) Quilibrium (Mutant Records)
- 2011: Gothic-Spirits – EBM-Edition Vol. 3 (Golden Core)
- 2011: Cold Hands Seduction Vol. 124 (Sonic Seducer)
- 2014: Elektro EBM Industrial (Echozone)
- 2014: Club Dance (Echozone)
- 2014: Dark Dance (Echozone)
- 2014: Gothic Spirits – EBM Edition Vol. 6 (Golden Core)
- 2020: Cold Hands Seduction Vol. 219 (Sonic Seducer)
Video-Kompilationen
- 2009: Feel No Pain (veröffentlicht auf Gothic Visions, Echozone/Edel)
- 2010: Lifespan (Breathtaker Club Version) (Gothic Visions II, Echozone/Edel)
- 2011: Lifespan (Breathtaker Club Version) (Nachtaktiv 04-2011, Echozone)
- 2011: Drawback (Nachtaktiv 05-2011, Echozone)
- 2011: Drawback (Gothic Visions III, Echozone/Edel)
- 2011: Drawback (Dark Visions, Zillo)
- 2011: Future Lies (Nachtaktiv 06-2011, Echozone)
- 2012: Book Of Love (Dark Summer 2012, Zillo)
- 2012: Inglorious Bang (Cold Hands Seduction Vol. 132, Sonic Seducer)
- 2013: Book Of Love (Gothic Visions IV, Echozone/Edel)
- 2015: Song For The Blind (Gothic Visions V, Echozone/Edel)