Die Mischungswärme hE (auch als Mischungsenthalpie oder Exzessenthalpie bezeichnet) ist die Wärme, die beim Mischen reiner chemischer Stoffe auftritt:
- Wird die Mischungswärme von den gemischten Stoffen aus der Umgebung aufgenommen , so handelt es sich um einen endothermen Verlauf.
- Wird die Mischungswärme von den gemischten Stoffen an die Umgebung abgegeben , so handelt es sich um einen exothermen Verlauf
In diesem Artikel ist mit dem Formelzeichen hE die molare Mischungswärme gemeint, d. h. die Mischungswärme pro Stoffmenge.
Beispiele
Abhängig vom Mischungspartner kann das Mischen von Chloroform exo- oder endotherm verlaufen (alle Beispielangaben für ca. 25 °C.):
- Das Mischen mit Tetrahydrofuran verläuft stark exotherm (etwa -2800 J/mol).
- Das Mischen mit Ethanol verläuft je nach gewählter Quell-Stoffmenge
- entweder exotherm (20 mol-% Chloroform und 80 mol-% Ethanol: etwa -650 J/mol)
- oder endotherm (20 mol-% Ethanol und 80 mol-% Chloroform: etwa +400 J/mol)
- Das Mischen mit Cyclohexan verläuft endotherm (etwa +700 J/mol).
- Exotherme Mischungswärme Chloroform /
Tetrahydrofuran - Exo- und endotherme Mischungswärme Chloroform / Ethanol
- Endotherme Mischungswärme Chloroform / Cyclohexan
Modellierung
Mischungswärmekurven binärer Mischungen bei einer gegebenen Temperatur können mit den Gleichungen nach Redlich-Kister (RK) und einer Summe symmetrischer Funktionen (SSF) beschrieben werden. Beide Reihenentwicklungen basieren auf folgender einfacher Beziehung, die jedoch nur für wenige Systeme ausreichend genau ist:
mit
- , : Molenbrüche der beiden Komponenten
- : Konstante.
Redlich-Kister
mit
- Ai: anpassbarer Parameter
- n = 1..6 (ein bis sechs Parameter).
Summe symmetrischer Funktionen
mit
- Ai, ai: anpassbare Parameter
- m = 1..3 (zwei, vier oder sechs Parameter).
Literatur
- ↑ Excess Enthalpy Data. DDBST GmbH, abgerufen am 16. März 2017 (englisch).
- ↑ Christensen C., Gmehling J., Rassmussen P., Weidlich U., Holderbaum T., "Heats of Mixing Data Collection", DECHEMA Chemistry Data Series Vol. III., DECHEMA, Frankfurt/M., 1984–1991.
- ↑ Redlich O., Kister A.T., "Algebraic Representation of Thermodynamic Properties and the Classification of Solutions", Ind.Eng.Chem., 40(2), 345–348, 1948.
Siehe auch
- gE-Modelle
- Lösungsenthalpie
- Aktivitätskoeffizient
- Die Dortmunder Datenbank enthält auch Mischungswärmen.
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