Patricia von Miserony (zeitweise Miseroni, * 13. April 1958 in Westberlin) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Von Miserony wurde als drittes von vier Kindern des tschechisch-ungarischen Fernsehjournalisten Josef Hyzdal von Miserony in Berlin geboren. Ihre Mutter war eine medizinisch-technische Assistentin aus Königsberg.

Sie wuchs in bürgerlichen Verhältnissen in Berlin-Zehlendorf auf. Aufgrund ständiger Abwesenheit des Vaters wurden von Miserony und ihre beiden Geschwister, Michael (* 1956) und Renée (* 1959), von der Mutter so gut wie alleine erzogen.

Von Miserony war auf dem Titel der Fernsehzeitschrift Funk Uhr, Heft 1 aus dem Jahr 1959 (Foto: J. H. v. Miserony). Schon in früher Kindheit lernt sie durch den Vater Schauspieler und Filmschaffende kennen, die im Elternhaus ein und aus gingen. So wurde ihr Weg schon sehr früh vorgezeichnet.

Während ihrer Jugendjahre im Berlin der 1970er Jahre kam von Miserony infolge der gesellschaftlichen Umorientierung in persönliche Widersprüche. Sie verließ 1976, kurz vor dem Abitur das Gymnasium. Es kam zum Bruch mit dem Elternhaus und auch der Stadt. Von Miserony zog für 2 Jahre nach Brighton/England.

Karriere

Nachdem von Miserony sich 1977 an einer Schauspielschule in London angemeldet hatte, holte sie ihr Vater 1978 nach München, wo sie als jüngste Studentin die Neue Münchner Schauspielschule von Ali Wunsch-König besuchte.

Es folgten die Studienjahre, in denen sie nur wegen ihrer außergewöhnlichen Begabung weiterhin die Schauspielschule besuchen durfte. 1981 entdeckte Peter Zadek ihr Talent und holte von Miserony an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platzj, wo sie zu gesonderten Bedingungen in Der Widerspenstigen Zähmung von Shakespeare eine Hosenrolle (Biondello) spielen durfte. Somit brach sie die Schauspielschule in München frühzeitig ab, kehrte in ihre Heimatstadt zurück und hatte anschließend, trotz dieser recht zwiespältigen Inszenierung ihren ersten Durchbruch.

Von Miseroni, wie sie sich damals noch schrieb, arbeitete von da ab mit den zu jener Zeit namhaften Regisseuren zusammen, mit Reinhard Hauff in Der Mann auf der Mauer neben Marius Müller-Westernhagen, mit Dominik Graf und Klaus Emmerich für die neunteilige Serie Rote Erde. 1985 stieg sie aus dem Film und Fernsehgeschäft aus. Zu einer geplanten Zusammenarbeit mit Tankred Dorst 1985 kam es nicht mehr.

Mit der Geburt ihrer beiden Kinder und der damit verbundene Rückzug ins Privatleben, spielte Patricia von Miserony erst wieder 2001 eine kleinere Rolle neben Michael Degen in dem Film Leo und Claire unter der Regie von Joseph Vilsmaier. Von da an arbeitete von Miserony wieder regelmäßig für Film und Fernsehen, bis sie sich 2003 einer Theatergruppe um Markus Jung anschloss. In der Rolle des Dieter Fürst, einer weiteren Hosenrolle, konnte Patricia von Miserony in München einen erneuten, größeren Erfolg als Schauspielerin feiern. Nach einem jähen Ende der Theatergruppe und deren Auflösung 2004, ging von Miserony 2005 mit ihren beiden Kindern nach Berlin. In Berlin trat sie wieder in Kontakt zum Bruder Michael H. de Miserony, mittlerweile selbst Filmeschaffender. 2006 schloss sie sich erneut einer Theatergruppe an. In Berlin und in Brandenburg spielte von Miserony ab 2006 die Nora aus Nora oder Ein Puppenheim von Ibsen.

2009 entstand ihre erste Regiearbeit unter großem Erfolg, Bernarda Albas Haus von Federico García Lorca mit Schülern und Studenten des Goethe-Gymnasiums in Berlin-Wilmersdorf.

Von Miserony lebt und arbeitet in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

2014 Mann/ Frau, Webserie, BR, Regie: Johann Buchholz

2016 Ruhestörung, Kurzfilm, NUR film group, Regie: Aliaksei Paluyan

Theater

Von Miserony arbeitete als Schauspielerin an deutschen Theatern, u. a. am Marstalltheater München, an der Freien Volksbühne, Berlin sowie in München am Modernen Theater, im Nachtcafé, am Interim-Theater, an der Pasinger Fabrik und in der Black Box, Gasteig. Zudem ist sie in den letzten Jahren auch als Regisseurin tätig.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Homepage von Patricia von Miserony (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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