Missing Dots ist ein Begriff aus der Druckersprache und bedeutet fehlende Rasterpunkte. Unter dem Mikroskop ist zu erkennen, dass bedrucktes Papier keineswegs glatt ist, sondern zahlreiche Unebenheiten aufweist. Bei einem 70er Raster befinden sich rund 4900 Näpfchen auf einem cm² der Druckform, die im Bruchteil einer Sekunde die in ihnen befindliche Druckfarbe an das Papier abgeben sollen. Gravierte Tiefdruckformen neigen zu Missing Dots, da einige Näpfchen wegen ihrer Formgebung zu wenig Farbe aufs Papier übertragen. Anhand der Zahl der Missing Dots wird von Fachleuten die Qualität der Tiefdruckprodukte beurteilt. Diesem Problem wird mit elektrostatischen Druckhilfen begegnet, die sich am Presseur befinden. Über das von der Druckhilfe erzeugte Spannungsfeld wird die Farbe vollständig aus den Näpfchen des Tiefdruckzylinders herausgezogen und auf den Bedruckstoff übertragen.
Literatur
- Helmut Kipphan: Handbuch der Printmedien. Springer, Heidelberg 2000, ISBN 3-540-66941-8.
- Dieter Liebau, Hugo Weschke: Polygraph Fachlexikon der Druckindustrie und Kommunikationstechnik. Polygraph, Frankfurt am Main 1997.
- Bernd Ollech: Tiefdruck, Grundlagen und Verfahrensschritte der modernen Tiefdrucktechnik. Polygraph, Bielefeld 1999.
- Hans-Jürgen Scheper: Prüfungswissen Drucktechnik. Verlag Beruf und Schule, Itzehoe 2005, ISBN 3-88013-623-8.