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Die Schwarz Produktion Stiftung GmbH & Co. KG ist die Konzern-Obergesellschaft, in der alle Produktionsgesellschaften der Schwarz-Gruppe zusammengefasst sind. Der Firmensitz befindet sich in Weißenfels. Entstanden ist die Schwarz Produktion aus der im Mai 2020 erfolgten Abspaltung des Geschäftsbereichs "Zentralfunktionen" der MEG Weißenfels GmbH & Co. KG.

Alle Firmen, die zur Schwarz Produktion gehören, produzieren fast ausschließlich für die ebenfalls zur Schwarz Gruppe gehörenden Kaufland Stiftung & Co. KG und Lidl Stiftung & Co. KG.

PHO G GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 2020
Sitz Weißenfels, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Olaf Richtscheid
  • Thomas Schwind
Mitarbeiterzahl 1.342 (2021/22)
Umsatz 518,4 Mio. Euro (2021/22)
Branche Lebensmittelproduktion, Recycling, Kunststoffe
Website www.meg-gruppe.com
Stand: 28. Februar 2022

Die Schwarz Produktion hat mit der PHO G GmbH & Co. KG und der Sindra KG zwei Zwischenholdings, die jeweils einen eigenen Konzernabschluss erstellen. In der PHO G GmbH & Co. KG sind alle Getränke produzierenden Aktivitäten zusammengefasst. In der Sindra KG sind die Unternehmen Solent, Bonback, Bon Gelati, Bon Presso und Bon Pasta vereint. Auch wenn beide (Teil)-Konzerne zur Schwarz Produktion gehören, handelt es sich formaljuristisch um Schwesterunternehmen.

PHO G

Die PHO G GmbH & Co. KG ist eine Zwischenholding, die der Schwarz Produktion zuzurechnen ist. In ihr sind alle Aktivitäten zur Herstellung von Getränken zusammengefasst. Die PHO G/ MEG ist der größte Mineralwasser-Produzent und der zweitgrößte Hersteller von Erfrischungsgetränken in Deutschland. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Weißenfels, Sachsen-Anhalt. Die Unternehmensgruppe ging aus der früheren MEG-Gruppe (Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG) hervor.

Unternehmensgeschichte MEG

Die MEG-Gruppe ist 1998 als Holding aus der Leißlinger Mineralbrunnen GmbH mit Sitz in Leißling hervorgegangen. Der Mineralbrunnen in Leißling besteht seit 1889 und wurde durch die Marken Leißlinger Köhler und Thüringer Gesundbrunnen bekannt. Das Unternehmen wurde von Max Reitwiesner gegründet und seit 1907 als Familienunternehmen geführt. Von 1972 bis 1990 war das Unternehmen verstaatlicht und dem VEB Getränkekombinat Dessau angeschlossen. Mit der Reprivatisierung 1990 übernahm Christian Künzer, Enkel des Unternehmensgründers Max Reitwiesner, den Betrieb. Künzer verkaufte später in mehreren Schritten seine gesamten Anteile an die Schwarz-Gruppe, die seit 2008 alleiniger Eigentümer der MEG-Gruppe ist.

Zwischen 2000 und 2002 hat die MEG-Gruppe drei weitere Mineralbrunnenstandorte übernommen. Zu der Holding gehören damit folgende Abfüllbetriebe:

  • MEG Jessen GmbH, vormals Himmelsberger Mineralbrunnen GmbH (Jessen, Sachsen-Anhalt; seit 2000),
  • MEG Kirkel GmbH, vormals Kirkeler Erfrischungsgetränke GmbH (ehemals Nebgen Mineralbrunnen, Kirkel, Saarland; seit 2002),
  • MEG Leißling GmbH, vormals Leißlinger Mineralbrunnen GmbH (Leißling, Sachsen-Anhalt),
  • MEG Wörth am Rhein, vormals Pfälzer Erfrischungsgetränke GmbH (Wörth am Rhein, Rheinland-Pfalz; seit 2013)
  • MEG Löningen GmbH, vormals Weser-Ems Erfrischungsgetränke GmbH (Löningen, Niedersachsen; seit 2001)

Die MEG Roßbach GmbH, vormals Roßbacher Kunststoffverarbeitungs GmbH (Braunsbedra, Sachsen-Anhalt) produziert PET-Rohlinge und Verschlüsse. Die MEG Neuensalz GmbH, vormals Vogtland PET GmbH (Neuensalz) stellt PET-Regranulat her. Die MEG Übach-Palenberg GmbH (Übach-Palenberg) produziert sowohl PET-Regranulat als auch PET-Rohlinge.

Im Jahre 2006 wurde der Hauptsitz der MEG von Leißling in das benachbarte Weißenfels verlagert.

Die MEG-Gruppe produziert jährlich über drei Milliarden Liter an Getränken.

Ranking der Mineralwasserproduzenten in Deutschland (2022) (in Euro)

  1. MEG-Gruppe - ca. 566 Mio. Euro
  2. Refresco incl. Hansa-Heemann - ca. 356 Mio. Euro
  3. Hassia Mineralquellen - ca. 337 Mio. Euro
  4. Danone Waters z. B. Volvic - ca. 330 Mio. Euro
  5. Gerolsteiner Brunnen - ca. 317 Mio. Euro
  6. Hövelmann incl. Sinalco - ca. 202 Mio. Euro
  7. Adelholzener Alpenquellen - ca. 183 Mio. Euro
  8. Franken Brunnen - ca. 182 Mio. Euro

Ranking der Erfrischungsgetränkehersteller in Deutschland (2022) (in Liter)

  1. Coca-Cola Company - 3.770 Mio. L
  2. MEG-Gruppe - 1.323 Mio. L
  3. Refresco incl. Hansa-Heemann - 1.236 Mio. L
  4. PepsiCo - 700 Mio. L
  5. Hassia Mineralquellen - 300 Mio. L
  6. Red Bull Deutschland - 254 Mio. L
  7. Danone Waters - 238 Mio. L
  8. Hermann Pfanner Getränke - 221 Mio. L
  9. Riha WeserGold Getränke - 185 Mio. L
  10. Krombacher Brauerei - 179 Mio. L
  11. Stute Nahrungsmittelwerke - 157 Mio. L

Sindra KG

Die Sindra KG ist eine Zwischen-Holding, die der Schwarz Produktion zuzurechnen ist. In ihr sind alle Gesellschaften zusammengefasst, die Tafelschokolade, Nüsse, Trockenfrüchte, Teiglinge, Speiseeis, Kaffee und Nudeln produzieren.

Sindra KG
Rechtsform KG
Sitz Übach-Palenberg, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Olaf Richtscheid
  • Jens Rudolph
Mitarbeiterzahl 1.896 (2021/22)
Umsatz 1.234,6 Mio. Euro (2021/22)
Branche Lebensmittelhersteller
Website www.schwarz-produktion.com
Stand: 28. Februar 2022

Zur Sindra KG gehören die Gesellschaften (Stand: 28. Februar 2022):

  • Solent Übach-Palenberg GmbH & Co. KG
  • Sindra Logistik & Services GmbH & Co. KG
  • Bon Gelati Übach-Palenberg GmbH & Co. KG
  • Bon Gelati Haaren GmbH
  • PHO B GmbH & Co. KG
  • Bonback GmbH & Co. KG
  • Bon Presso GmbH & Co. KG
  • Solent Rheine GmbH & Co. KG

Die Sindra KG ist die Eigentümerin des Lebensmittelwerks, dass seit 2008 in Übach-Palenberg (David-Hansemann-Str. 1–25) errichtet wird. Auf einem 250.000 m² großen Grundstück wurde zunächst ein Werk zur Herstellung von Tafelschokolade gebaut. Der Komplex wurde seitdem ständig erweitert. Nachdem das ursprüngliche Grundstück vollständig bebaut war, wurde eine Brücke errichtet, um direkten Zugang auf das auf der anderen Straßenseite liegende, weitere 150.000 m² umfassende, zu bebauende Grundstück haben zu können. Auch die Werke in Waldfeucht-Haaren, Rheine und Erfurt gehören zur Sindra. Sindra investiert pro Jahr zwischen 100 u. 150 Mio. Euro in die Erweiterung und den Neubau von Werken und Produktionsanlagen.

Schokoladenfabrik Solent

Im März 2009 begannen die Bauarbeiten in Übach-Palenberg zur Errichtung einer Fabrik zur Produktion von Tafelschokolade. Im Oktober 2010 wurde das Werk in Betrieb genommen. Die Stundenproduktion lag bei 1050 Tafeln. Durch permanente Erweiterungen ist die Stundenleistung inzwischen auf 100.000 Tafeln pro Stunde gestiegen. Die Schokoladenmasse wird nicht selbst produziert, sondern mit beheizbaren Tank-LKW warm angeliefert und verarbeitet.

Nüsse und Trockenfrüchte Solent

Parallel zur Schokoladenfabrik wurde ein Werk zum Abpacken und ggfs. Mischen von Nüssen und Trockenfrüchten gebaut und ebenfalls im Oktober 2010 mit 40 Mitarbeitern und einer Kapazität von 6.000 t pro Jahr in Betrieb genommen. Das Volumen hat sich bis heute auf 60.000 t erhöht. Auch hier werden die Vorprodukte von spezialisierten Lieferanten angeliefert.

Im September 2022 wurde mitgeteilt, dass neben der neuen Kaffeerösterei von Bon Presso in Rheine eine neue Nussrösterei mit Mischung und Verpackung errichtet wird. Das neue Werk hat eine geplante Kapazität von 45.000 t pro Jahr. Das erforderliche Hochregallager wurde bereits von Bon Presso beim Bau der Kaffeerösterei errichtet und wird dann gemeinsam genutzt. Der Start ist für das Frühjahr 2024 geplant.

Großbäckerei Bonback

Im Jahr 2008 kam es zu einer langanhaltenden Berichterstattung über die Gebr. Weinzheimer Brot GmbH & Co. KG in Stromberg im Landkreis Bad Kreuznach. Berichtet wurde über untertarifliche Bezahlung, Unterschreitung des Mindestlohns, Behinderung der gewerkschaftlichen Arbeit und Hygienemängeln. Einziger wesentlicher Kunde war Lidl, die dort Aufbackbrötchen produzieren ließ. Die anhaltend schlechte Presse könnte die Entscheidung befördert haben, eine eigene Großbäckerei zu bauen. Gebr. Weinzheimer wurde zum 30. September 2010 geschlossen. Gebäude und Maschinen stehen bis heute unberührt in Stromberg.

Die Großbäckerei der Bonback GmbH & Co. KG wurde 2012 in Übach-Palenberg mit 4 vollautomatischen Backstraßen eröffnet und nachfolgend immer wieder erweitert. Gebacken werden insbesondere Teigrohlinge für die Back-Shops in den Lidl- und Kaufland-Filialen in Europa.

Speiseeiswerk Bon Gelati

Mitte 2015 wurde bekannt, dass die Schwarz-Gruppe plane, ein eigenes Speiseeiswerk neu zu bauen. Vorausgegangen war ein jahrelanger Streit mit der DMK Eis GmbH über die Warenverfügbarkeit während der Sommermonate. Es war vorauszusehen, dass dieses Eiswerk eines der größten in Europa sein und zu tiefgreifenden Veränderungen in der Branche führen würde. Das Werk und das Tiefkühl-Hochregallager wurden in Übach-Palenberg im Kreis Heinsberg gebaut und 2017 in Betrieb genommen. Das Werk wurde seit Inbetriebnahme permanent erweitert.

Im Januar 2020 kaufte die Schwarz-Gruppe das inzwischen stillgelegte Speiseeiswerk im benachbarten Waldfeucht-Haaren von der DMK Eis GmbH.

Kaffeerösterei Bon Presso

Im März 2022 hat die Bon Presso eine neu gebaute Kaffeerösterei mit 100 Mitarbeitern in Rheine in Betrieb genommen. Das Werk hat eine Fläche von 12.500 m² und ist auf eine Jahreskapazität von 50.000 t ausgelegt. Das Hochregallager hat 52.000 Palettenplätze.

Die Lidl-Kaffee-Eigenmarke Bellarom wird bisher von Melitta (Minden), Gebr. Westhoff (Bremen) und Minges (Breitengüßbach) hergestellt.

Erfurter Teigwaren GmbH

Nach der Freigabe durch das Bundeskartellamt erfolgte am 4. Oktober 2022 die Übernahme der Erfurter Teigwaren GmbH durch die Schwarz-Produktion. 170 Mitarbeiter realisierten zu diesem Zeitpunkt einen Umsatz von ca. 70 Mio. Euro. Im Zuge der Übernahme wurde die Erfurter Teigwaren GmbH in Bon Pasta GmbH umbenannt.

Papierfabrik Maxau

Mitte September 2022 wurde mitgeteilt, dass Schwarz Produktion die Papierfabrik Maxau von Stora Enso übernehmen will. Die EU-Kommission hat der Übernahme Ende November 2022 zugestimmt. Übernehmer wird das Tochterunternehmen PHO P GmbH & Co. KG sein. Die 440 Mitarbeiter produzieren jährlich 530.000 t superkalandriertes Papier (SC). Der Umsatz liegt bei ca. 250 Mio. Euro. Der Kaufpreis liegt bei 210 Mio. Euro. Die Papierfabrik in Maxau besteht bereits seit 1883 und gehörte bis zur Übernahme 1997 durch Stora Enso (damals noch Enso Oyj) zur E. Holtzmann & Cie. AG.

Einzelnachweise

  1. ↑ Unsere Historie. meg-gruppe.de, abgerufen am 11. September 2011.
  2. ↑ Mineralwasserproduzent aus Leißling erobert Markt. welt.de, 26. April 2002, abgerufen am 11. September 2011.
  3. ↑ Stichwort Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH. mz-web.de, 29. September 2004, abgerufen am 11. September 2011.
  4. ↑ Mineralwasserproduzent aus Leißling erobert Markt. welt.de, 26. April 2002, abgerufen am 11. September 2011.
  5. ↑ https://www.rheinpfalz.de/lokal/speyer_artikel,-saskia-entspringt-am-rhein-_arid,111337.html/
  6. ↑ https://www.meg-gruppe.com/ueber-uns/
  7. ↑ Die MEG auf einen Blick - Unsere Zentrale. meg-gruppe.de, abgerufen am 11. September 2011.
  8. ↑ https://lebensmittelpraxis.de/industrie-aktuell/34989-expansion-schwarz-gruppe-baut-eigene-nussfabrik.html
  9. ↑ https://www.gn-online.de/westfalen/schwarz-gruppe-roestet-jetzt-kaffee-in-rheine-441926.html/
  10. ↑ https://lebensmittelpraxis.de/industrie-aktuell/35641-vertikale-integration-kartellamt-genehmigt-aldi-und-schwarz-gruppe-lieferanten-kauf.html/
  11. ↑ https://www.euwid-recycling.de/news/wirtschaft/schwarz-darf-papierfabrik-maxau-von-stora-enso-uebernehmen-061222/
  12. ↑ https://www.print.de/news-de/einzelhaendler-schwarz-kauft-deutsche-papierfabrik-von-stora-enso/
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