Das halbmondförmige Mondbein (lat. Os lunatum oder Os carpi intermedium) ist einer der acht Handwurzelknochen und gehört der körpernahen (proximalen) Reihe dieser kurzen Knochen an.
Es ist körpernah (proximal) mit der Speiche (Radius) und der Gelenkscheibe (Discus articularis) verbunden. Zur Mitte hin (medial) steht es mit dem Dreiecksbein (Os triquetrum), seitlich (lateral) mit dem Kahnbein (Os scaphoideum) und körperfern (distal) mit dem Kopfbein (Os capitatum) und dem Hakenbein (Os hamatum) in gelenkiger Verbindung.
Bei Hunden ist das Mondbein mit dem Kahnbein zum Os carpi intermedioradiale verschmolzen.
Klinik
Das Mondbein kann an einer Arthrose des Handgelenks beteiligt sein. Selten kommt es bei Stürzen zu einer „perilunären Luxation“, bei der die übrigen Handwurzelknochen vom Mondbein abreißen, das fest mit Speiche und Elle verbunden bleibt. Unfallbedingt oder rheumatisch verursacht kann es zur Destruktion von Bändern mit einer „skapholunären Dissoziation“ kommen, bei der auf Röntgenaufnahmen eine typische Lücke zwischen Kahnbein und Mondbein zu erkennen ist.
Aufgrund der fast allseitigen Knorpelbeschichtung ist die Gefäßversorgung des Mondbeins prekär, und es kann zu einer Knochennekrose kommen. Diese ist für das Mondbein als Morbus Kienböck oder Lunatummalazie bekannt und tritt besonders bei Vibrationstraumata (Presslufthammer) oder bei einer anatomischen Variation mit verkürzter Elle (Ulna-minus-Variante) auf.
Literatur
- W. Platzer: Taschenatlas der Anatomie. Band 1 – Bewegungsapparat. Thieme Verlag, Stuttgart 2005, S. 126. ISBN 3-13-492009-3
- Franz-Viktor Salomon: Knöchernes Skelett. In: Franz-Viktor Salomon et al. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2. erw. Auflage. Enke-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 37–110.