Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie im Abschnitt „Mykologie“ zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.


Begründung: Angaben zur Systematik fehlen, Artenliste veraltet, Infos über den Speisewert ausbaubar, Infos über das beliebte „Morelhunting“ in den USA fehlen, Angaben über den Stand der Kultivierung wären interessant, weitere Einzelnachweise erwünscht. --Ak ccm (Diskussion) 02:56, 16. Feb. 2014 (CET)

Morcheln

Speise-Morchel (Morchella esculenta)

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Pezizomycetes
Ordnung: Becherlingsartige (Pezizales)
Familie: Morchelverwandte (Morchellaceae)
Gattung: Morcheln
Wissenschaftlicher Name
Morchella
Dill. ex Pers.

Die Morcheln (Morchella) sind eine Gattung der Schlauchpilze.

Merkmale

Die Morcheln bilden bis über 20 cm große, gestielte und hohle Fruchtkörper, die ein wabenartig gegliedertes Kopfteil besitzen. Die einzelnen Waben sind durch sterile, helle oder dunkle Rippen voneinander getrennt, das Kopfteil kann ganz oder teilweise mit dem Stiel verwachsen sein. Die Sporen der Morcheln sind etwa 20 bis 25 µm lang, glattwandig und haben kleine Granulen (Körnchen) an den Spitzen.

Ökologie

Die Morcheln sind überwiegend saprobiontische Bodenbewohner, die in Wäldern, unter Gebüschen, auf Holzabfällen und Brandstellen vorkommen. Darüber hinaus wurden zwischen Morcheln und Kiefern mykorrhizaähnliche Verbindungen nachgewiesen.

Arten (Auswahl)

Die Gattung enthält je nach Auffassung 15 bis 28 Arten. Es existieren verschiedene Varietäten und Formen, deren taxonomischer Wert teilweise umstritten ist.

  • Speise-MorchelMorchella esculenta (Linnaeus 1753 : Fries 1822) Persoon 1801 s. l.
  • Spitz-MorchelMorchella elata Fries 1822 : Fries 1822 s. l.
  • Käppchen-MorchelMorchella semilibera (Batsch 1783 : Fries 1822) Persoon 1801 s. l.
  • Steppen-Morchel – Morchella steppicola Zerova 1941
  • Strickmuster-Morchel – Morchella vaporaria Brondeau 1830

Außereuropäische Arten:

Bedeutung

Einige Arten der Morcheln (z. B. die Speise-Morchel) gehören zu den begehrtesten Speisepilzen. Sie sind prinzipiell auch kultivierbar, wobei dies bisher nur im experimentellen Rahmen erfolgte. Entsprechende Pilzzuchtsets sind aber im Internet erhältlich. Die Arten der Gattung sind in Deutschland durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) geschützt. Das Sammeln von Morcheln in freier Natur ist vorerst nur in geringen Mengen für den eigenen Bedarf erlaubt. Die hohen Preise haben immer wieder zu Fälschungen geführt. Dabei werden die hohlen Fruchtkörper gefüllt, um so ein höheres Gewicht vorzutäuschen. Verwendet wurden hierzu neben Metall, Steinchen, Erde und zähflüssiger Zuckerlösung, sogar Teer, Ziegen- und Schafskot.

In der Volksrepublik China werden Morcheln in den Provinzen Yunnan, Sichuan, Guizhou und Shaanxi kommerziell angebaut, in der Wintersaison 2022/2023 auf einer Gesamtfläche von etwa 1200 ha. Da die Pilze gegenüber Lichtverhältnissen sowie Luft- und Bodenfeuchtigkeit während verschiedener Phasen ihres Wachstums sehr empfindlich sind, schwanken die Ernteerträge stark. Daher schickte das Kunminger Institut für Botanik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften 2021 und 2022 bei den bemannten Raumfahrtmissionen Shenzhou 12 und Shenzhou 14 Morchelsporen mit ins All, wo sie für drei bzw. sechs Monate den Weltraumbedingungen mit Schwerelosigkeit und kosmischer Strahlung ausgesetzt waren. Aus den daraus entstandenen Mutationen wählten die Wissenschaftler solche aus, die gegen hohe und niedere Temperaturen, Nässe, Trockenheit, Krankheiten und Insektenbefall resistent waren. Dadurch konnte der in den Höhenlagen Südwestchinas übliche Ernteertrag von 2,25 bis 3 Tonnen pro Hektar auf 7,2 Tonnen gesteigert werden, die mutierten Morcheln hatten einen intensiveren Geschmack und größere Köpfe.

Morcheln enthalten je 100 Gramm rund 5,1 g Kohlenhydrate (davon 0,6 g Zucker), 0,57 g Fett und 3,12 g Eiweiß sowie 2,8 g Ballaststoffe. Daraus ergibt sich ein Nährwert von 130 kJ (31 kcal). So wie auch viele andere Pilzarten enthalten Morcheln höhere Mengen an Vitamin D. Außerdem enthalten sie einige B-Vitamine.

Etymologie

Die Ableitung des Namens Morchella und Morchel von der althochdeutschen Bezeichnung morhel ,kleine Möhre‘, dem lateinischen Namen morum ,Maulbeere‘ und von dem vulgärlateinischen Wort mauricula ,kleine Mohrin‘ wird diskutiert. In Österreich ist er auch unter dem Namen "Mailing" bekannt, da er auch hauptsächlich im Mai zu finden ist.

Quellen

Literatur

  • Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage. Gattungs-CD. Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X.
  • Heinrich Dörfelt, Gottfried Jetschke (Hrsg.): Wörterbuch der Mycologie. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 379 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise

  1. J.L. Dahlstrom, J.E. Smith, N.S. Weber: Mycorrhiza-like interaction by Morchella with species of the Pinaceae in pure culture synthesis. Mycorrhiza 9(5), 2000, S. 279–285, doi:10.1007/PL00009992.
  2. Guido Böhler: Die Morchelsaison beginnt. In: delikatessenschweiz.ch. Dr. Guido Böhler, 26. April 2014, abgerufen am 10. Mai 2020.
  3. 中国科学院昆明植物研究所简介. In: kib.cas.cn. 2. März 2023, abgerufen am 30. Juni 2023 (chinesisch).
  4. 郝祎咛: 快来赴一场羊肚菌的航天育种之约. In: cmse.gov.cn. 30. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023 (chinesisch).
  5. Nährstoffwerte Morchel. Abgerufen am 12. September 2021.
  6. Vitamingehalt Morchel. Abgerufen am 12. September 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.