Morgan | |
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Morgan: Brauner mit silver dapple. | |
Wichtige Daten | |
Ursprung: | USA, 18. Jahrhundert |
Hauptzuchtgebiet: | USA |
Verbreitung: | außerhalb USA gering |
Stockmaß: | 145–160 cm |
Farben: | meist Braune, Füchse und Rappen, seltener Palominos und Falben |
Haupteinsatzgebiet: | Reit-, Fahr- und Showpferd |
Der Morgan ist eine amerikanische Pferderasse, die auf den Hengst Figure zurückgeht.
Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
Das Morgan Horse ist ein wohl proportioniertes Pferd mit guter Sattellage, einem muskulösen Rücken mit guter Rippenwölbung und Brusttiefe. Auffällig ist die hohe Aufrichtung der Pferde sowie eine schöne Halsoberlinie. Ihr Kopf ist edel und trocken mit einem geraden Profil und einer breiten Stirn. Das Maul ist mittelgroß mit kleinen, festen Lippen. Weite Nüstern und große, klare Augen mit einem klugen und lebhaften Ausdruck sind typisch für diese Pferderasse. Die Schulter ist genügend lang und schräg und geht in einen meist nicht sehr ausgeprägten Widerrist über. Morgan Horses sind bekannt für ihre gesunden, trockenen Gelenke, ihre Röhrbeine sind stabil und kurz und die Hufe kräftig und rund. Die meisten Morgan Horses laufen ohne Beschlag. Die Größe des Morgan Horse liegt zwischen 145 und 160 cm. Viel Bewunderung findet ihr oft üppiges Langhaar. Beim Morgan Horse sind alle Farben vertreten, es herrschen jedoch die dunklen Farben vor, da helle Farben lange nicht vom amerikanischen Rasseverband AMHA anerkannt wurden. Inzwischen sind Palominos oder Buckskins recht begehrt, jedoch zahlenmäßig noch nicht sehr häufig. Schimmel und Schecken kommen vereinzelt vor. Das Morgan Horse ist ein vielseitig einsetzbares Allroundpferd, das für viele Bereiche des Sports und der Freizeit eingesetzt wird, wie Dressur, Springen, Wanderreiten, Distanzreiten, Westernreiten und Reittherapie. In den USA gibt es eine Zuchtrichtung, die besonderen Wert auf eine sehr hohe Vorhandaktion legt, um sie mit spektakulären Gängen auf Shows vorzustellen, ähnlich dem American Saddlebred. Seit jeher ist das Fahren eine Domäne der Morgan Horses, wobei sie sehr erfolgreich sind und aufgrund ihres edlen Erscheinungsbildes oft die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich ziehen.
Interieur
Die Morgans sind meist edle und lebhafte Pferde, intelligent, mit schneller Auffassungsgabe und einem gutmütigen, sanften Charakter. Sie sind neugierig und lieben die Abwechslung. Da sie sehr menschenbezogen und sensibel sind, ist der Umgang mit ihnen sehr einfach, wenn man ihnen mit Respekt begegnet. In vielen Situationen beweisen die Morgans Nervenstärke und Zuverlässigkeit. Beim Training zeigen sie Arbeitswillen und sind eifrig bei der Sache. Besonders hervorzuheben ist ihre Vielseitigkeit, auf die sie nun mittlerweile schon 200 Jahre gezogen sind.
Zuchtgeschichte
1789 wurde in Massachusetts der kleine, braune Hengst „Figure“ geboren, der zum Stammvater der ältesten Pferderasse Amerikas werden sollte. Unter seinen Vorfahren waren Vollblüter und Araber, auch Welsh Cobs, Berber und Friesen vermutet man unter seinen Ahnen.
Als junger Hengst gelangte „Figure“ in den Besitz des Lehrers und Komponisten Justin Morgan in Vermont, der ein Händchen für gute Pferde hatte und das Potential dieses nur 1,42 m großen Hengstes bald erkannte. Figure wurde für die Feldarbeit genauso eingesetzt wie für Pferderennen auf der Dorfstraße und stellte bei Zugwettbewerben sogar die Leistungen von Kaltblütern in den Schatten.
„Figure“ war auffallend schön, korrekt gebaut und gut proportioniert mit einer hohen Aufrichtung und lebhaftem Ausdruck. Er verkörperte einen ganz besonderen Typ und obwohl er sehr temperamentvoll war, hatte er einen umgänglichen, sanften Charakter. Alle diese Merkmale vererbte er durchschlagend, so dass seine Nachkommen sich stets als arbeitswillig, vielseitig, ausdauernd und schnell erwiesen, egal, welche Stute ihm zugeführt wurde.
Schnell sprach sich die Qualität dieses Hengstes herum und bald sprach man nur noch von Justin Morgans Pferd und so erhielt die Rasse ihren Namen. Somit ist die Rasse Morgan Horse auf nur einen Hengst zurückzuführen.
Um 1840 beherrschten die Morgans die Trab- und Galopprennszene und mit der Eroberung des Westens gelangten zahlreiche Morgans mit Trecks oder auch auf dem Schiff in den Westen der USA. Sie wurden für die Arbeit auf den Ranches eingesetzt und entwickelten eine eigenständige Linie, die „Western Working Morgans“. Auch bei der Kavallerie waren zahlreiche Regimenter auf Morgans beritten, denn die positiven Eigenschaften wie schnelles Regenerationsvermögen und hohe Belastbarkeit wurden sehr geschätzt.
Heute erweist sich das Morgan Horse als vielseitiger Allrounder und wird im Sport, als Kutschpferd, in der Dressur, beim Springen, bei Westerndisziplinen eingesetzt, beweist sein Können aber auch als Wanderreitpferd, Distanzpferd oder Therapiepferd.
Auch in Europa nehmen die Liebhaber dieser Pferderasse immer mehr zu. England und Schweden weisen den größten Bestand an Morgans auf, aber auch in Deutschland steigt die Anzahl stetig. Langsam findet das Morgan Horse auch immer mehr Anhänger in anderen europäischen Ländern wie Österreich, Schweiz, Ungarn, Belgien und den Niederlanden.
Die Nachfrage nach dieser besonderen Pferderasse ist inzwischen ziemlich groß, so dass viele Morganfohlen schon recht bald ihre neuen Besitzer finden. Selten kann man ein dreijähriges oder bereits als Reitpferd ausgebildetes Morgan Horse erwerben, da sich die Besitzer sehr selten von ihrem Morgan Horse trennen.
Siehe auch
Weblinks
- Morgan Horse (Memento vom 5. August 2016 im Internet Archive)
- Geschichte des Morgan Horse (Memento vom 25. April 2019 im Internet Archive)