Moritz Borchmann (auch: Mauritz Borchmann; * vor 1628; † 1665 in Hannover) war ein deutscher Goldschmied.
Leben und Werk
Moritz Borchmann wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg und ab 1628 in den hannoverschen Münzakten erwähnt.
1636, dem Jahr des Residenzrezessvertrages durch Herzog Georg von Calenberg, wurde die Lieferung von zwei Flaschen Borchmanns für die Huldigung urkundlich festgehalten. Gemeinsam mit seinem Kollegen Hans Rhaders lieferten die beiden je zwei „inwendig und auswendig verguldete“ Flaschen, für die deren Gesellen mit je 18 Groschen „Trinkgeld“ für ihre Arbeit entgolten wurden, während die Meister selbst das Lot mit je 20 Groschen berechneten.
1638 heiratete Borchmanns Amtsbruder, der spätere Münzmeister Andreas Scheele, in der Marktkirche von Hannover eine oder die Schwester von Moritz Borchmann.
1663 fertigte Borchmann das Schild für den Willkomm aus Zinn der Maurer- und Steinhauergilde, das mit „Cord Distel 1663“ bezeichnet ist, dem 1669 gestorbenen Maurer- und Steinmetzmeister, der den Willkomm - mit dem Münzzeichen Borchmanns - gestiftet hatte.
Literatur
- Wolfgang Scheffler: Goldschmiede Niedersachsens. Daten, Werke, Zeichen, Halbband 1: Aerzen – Hamburg, Berlin: de Gruyter, 1965, S. 721; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Günter Meißner: Borchmann, Moritz, in ders.: Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 12: Bobrov - Bordačev, München; Leipzig: Saur, 1996, ISBN 978-3-598-22752-3, S. 674
- 1 2 3 4 Hans Graeven: Geschichte der stadt-hannoverschen Goldschmiede, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Band 4 (1901), S. 193–228; hier: S. 211, 213; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Klaus Mlynek: Residenzress(vertrag), in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.), Dirk Böttcher, Hugo Thielen (Mitarb.): Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 521
- 1 2 Wolfgang Scheffler: Moritz Borchmann, in der.: Goldschmiede Niedersachsens. Daten, Werke, Zeichen, Halbband 1: Aerzen - Hamburg, Berlin: de Gruyter, 1965, S. 721; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Eduard Schuster: Kunst und Künstler in den Fürstenthümern Calenberg und Lüneburg in der Zeit von 1636 bis 1727. Hannover [u. a.]: Hahnsche Hofbuchhandlung, 1905, S. 8; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche