Musculus glut(a)eus minimus (Mensch) Musculus glut(a)eus profundus (Tiere) |
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Schema der tiefen Hüftmuskulatur |
Ursprung |
Außenfläche (Facies glut(a)ea) des Darmbeines (Os ilium) |
Ansatz |
großer Rollhügel (Trochanter major) des Oberschenkelknochens (Femur) |
Funktion |
Mensch: Einwärtsdrehung (Innenrotation) und Abspreizbewegung (Abduktion) des Oberschenkels Tiere: Streckung (Extension) und Abspreizbewegung |
Innervation |
Nervus gluteus superior |
Spinale Segmente |
L4–L5 |
Der Musculus gluteus minimus (lat. für „kleiner Gesäßmuskel“) ist ein Skelettmuskel der unteren Extremität, genauer der hinteren (dorsalen) Schicht der hinteren Hüftmuskulatur. Er wird vollständig vom mittleren Gesäßmuskel (Musculus gluteus medius) verdeckt.
Da er bei den vierfüßigen Säugetieren recht kräftig ist, wird er hier treffender als tiefer Kruppenmuskel (Musculus glut(a)eus profundus) bezeichnet.
Verlauf
Ursprung des kleinen Gesäßmuskels ist die Fläche (Facies glut(a)ea) der Darmbeinschaufel/Darmbeinflügel (Ala ossis ilium) des Darmbeines (Os ilium) zwischen der vorderen und unteren Glutäenlinie (Linea glut(a)ea anterior und Linea glut(a)ea inferior).
Nach querem Verlauf setzt er kappenförmig seitlich (lateral) am Vorderrand des großen Rollhügels (Trochanter major) des Oberschenkelknochens (Femur) an.
Funktion
Der kleine Gesäßmuskel spreizt den Oberschenkel im Hüftgelenk zur Seite ab. Beim Gehen und Laufen stabilisiert er zusammen mit dem mittleren Gesäßmuskel (Musculus gluteus medius) das Becken (Pelvis) und verhindert dessen Absinken zur Spielbeinseite.
Der vordere Anteil des kleinen Gesäßmuskels dreht den Oberschenkel außerdem nach innen und beugt ihn an, der hintere Anteil hingegen dreht den Oberschenkel nach außen und streckt ihn.
Bei den vierfüßigen Säugetieren wirkt der Muskel vorwiegend als Hüftstrecker (Extensor) und Abspreizer (Abduktor).
Lähmung
Bei gleichzeitiger Lähmung des kleinen und mittleren Gesäßmuskels kommt es zum so genannten Watschelgang, d. h. bei jedem Schritt kippt das Becken auf die Spielbeinseite (Trendelenburg-Zeichen). Typische Ursache einer solchen Lähmung sind intramuskuläre Injektionen.
Siehe auch
Literatur
- Dieter Sasse: CompactLehrbuch Anatomie. Band 2. Schattauer Verlag, 2004, ISBN 978-3-7945-2062-6, S. 137
- Franz-Viktor Salomon: Muskelgewebe. In: Anatomie für die Tiermedizin. 2. erw. Auflage. Enke Stuttgart, 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 147–234