Musculus rectus femoris
Oberschenkelmuskulatur des Menschen von vorn
Ursprung
Darmbein (Spina iliaca anterior inferior und oberer Rand des Acetabulums)
Ansatz
Basis der Kniescheibe, Tuberositas tibiae des Schienbeins
Funktion
Strecker des Kniegelenks, Beuger des Hüftgelenks
Innervation
Nervus femoralis
Spinale Segmente
L2-L4

Der Musculus rectus femoris („gerader Muskel des Oberschenkels“) ist einer der vorderen Muskeln des Oberschenkels. Er ist ein Kopf des vierköpfigen Oberschenkelmuskels (Musculus quadriceps femoris). In die Ansatzsehne dieses Muskels ist die Kniescheibe (Patella) als Sesambein (Os sesamoideum) eingelagert. Über das Ligamentum patellae ist die Sehne schließlich an der rauen Fläche auf der Vorderseite des Schienbeins (Tuberositas tibiae) befestigt und bildet den Ansatz des Muskels.

Der Musculus rectus femoris entspringt proximal mit dem vorderen Kopf (Caput rectum) an der ventralen Seite des vorderen unteren Darmbeinstachels (Spina iliaca anterior inferior). Zusätzlich findet sich Caput reflexum, welches unregelmäßig nachweisbar ist und am oberen Rand (Margo superior) der Gelenkpfanne des Hüftgelenks (Acetabulums) entspringt.

Funktion

Der gerade Muskel des Oberschenkels streckt zusammen mit den anderen Köpfen des vierköpfigen Oberschenkelmuskels, deren Sehnen in die gemeinsame Sehne einstrahlen, das Kniegelenk (Articulatio genus). Dysbalancen dieser Muskeln, etwa durch Lähmungen, üben Querkräfte auf die Kniescheibe aus, die zu einer habituellen Luxation der Kniescheibe führen können.

Außerdem beugt der gerade Muskel des Oberschenkels das Hüftgelenk und wirkt bei der Hebung des gestreckten Beines mit. Dabei entwickelt er jedoch nicht so viel Kraft wie im Zustand des gebeugten Knies. In dem Falle ist der Muskel stärker vorgespannt und wirkt im effizientesten Abschnitt seines Hubes.

Musculus rectus femoris als Lebensmittel

Der M. rectus femoris ist einer der wenigen Muskeln, die ein anatomisch exaktes Fleischteil beim Hausschwein darstellen, die Nuss. Sie wird entweder als Braten oder geräuchert als Nussschinken verwendet.

Literatur

  • Franz-Viktor Salomon: Muskelgewebe. In: Anatomie für die Tiermedizin. 2. erw. Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 147–234.
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