Nakum ist eine bedeutende archäologische Stätte der klassischen Mayakultur im Nationalpark Yaxhá-Nakum-Naranjo im Departamento Petén, Guatemala. Nakum steht in seiner geographischen Lage, archäologischen Erschließung und Anlage in unmittelbarem Zusammenhang mit den Nachbarstätten Yaxha und Naranjo. Seit dem Jahre 2002 ist die Gesamtanlage für das UNESCO-Welterbe nominiert.
Lage
Die archäologische Stätte von Nakum befindet sich im Dschungel des Petén ca. 18 km (Luftlinie) südöstlich von Tikal bzw. ca. 17 km nördlich von Yaxha.
Geschichte
Steinmonumente lassen für die urbane Struktur auf eine Besiedlung etwa im Zeitraum 450–950 n. Chr. schließen. Die Stadt gehörte zum Einflussbereich Tikals, könnte aber auf dem Höhepunkt seiner kulturellen Entfaltung im 9. und 10. Jahrhundert ihre Souveränität erlangt haben.
Der französische Graf Maurice Perigny hatte Nakum im Jahr 1905 wiederentdeckt; anschließend folgten zahlreiche Forscher. Größere Ausgrabungsarbeiten fanden jedoch erst gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts statt.
Stelen und Gebäude
Die Stelen datieren ins 8. Jahrhundert, die bemerkenswerten Hauptgebäude stammen aus der spätklassischen Epoche. Gebäude E verfügte über 44 Räume. Gebäude A zeigt für die Mayaarchitektur sehr unübliche und damit seltene Rundbögen, die jedoch bereits während der Spätklassik zugemauert wurden. Die Gebäude sind um einen zentralen Platz gruppiert und nach den Himmelsrichtungen angelegt.
Literatur
- Nikolai Grube: Maya, Gottkönige im Regenwald. Potsdam 2012, S. 447
- Paulino I. Morales: Notas recientes de investigación arqueológica de rescate en sitios cercanos a comunidades al suroeste del Parque Nacional Yaxha-Nakum-Naranjo, 2005 (PDF; 952 kB)
- Jaroslaw Zralka: "The Nakum Archaeological Project: Investigations on the Banks of the Holmul River, Guatemala", 2007 (PDF; 6,5 MB).
Weblinks
Koordinaten: 17° 10′ 39″ N, 89° 24′ 55″ W