Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia
UNESCO-Welterbe

Bankettszene in der Tomba dei Leopardi der Monterozzi-Nekropole in Tarquinia
Vertragsstaat(en): Italien Italien
Typ: Kultur
Kriterien: (i), (iii), (iv)
Fläche: 326,93 ha
Referenz-Nr.: 1158
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2004  (Sitzung 28)

Die Monterozzi-Nekropole ist die Hauptnekropole der antiken etruskischen Stadt Tarquinia in der italienischen Provinz Viterbo, Latium. Sie gehört seit 2004 zum UNESCO-Welterbe.

Lage

Die Nekropole liegt mit ihren etwa 6100 bekannten Grabanlagen etwa 1 km östlich der modernen Stadt, und zwar auf dem gleichnamigen Monterozzi-Plateau südlich der antiken Stadt, die sich ebenfalls auf einem Plateau erhob. Die beiden Plateaus sind durch ein Tal getrennt, wobei die moderne Stadt auf derselben Hochebene wie die Nekropole liegt.

Beschreibung

Bei den Grabanlagen der Monterozzi-Nekropole handelt es sich oftmals um in den Fels gehauene Grabkammern, etwa 200 von ihnen sind ausgemalt. Der Großteil der Gräber wird in das sechste bis dritte Jahrhundert v. Chr. datiert.

Der Friedhof erscheint heute als flache Ebene, doch waren die Gräber in der Antike von Tumuli gekrönt. In der Antike verliefen heute nur noch schwer nachzuverfolgende Straßen und Wege zwischen den Tumuli. Es gibt etwas 70 dekorierte Blöcke aus der Nekropole, die ans Ende des siebten und an den Beginn des sechsten Jahrhunderts v. Chr. datiert werden und wahrscheinlich die Eingänge oder Fassaden der Tumuli schmückten. Ein Großteil der älteren Kammern war wahrscheinlich für Paare bestimmt, die hier vielleicht in Holzsärgen beigesetzt wurden. Wegen der starken Beraubung der Grabkammern ist wenig von den Beigaben und deren Aufstellung bekannt. Die letzten bemalten Grabkammern stammen aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. Neben den Kammergräbern gab es Beisetzungen in Steinkisten, die meist Brandbestattungen enthielten. Es wurden auch zahlreiche Urnen gefunden, meist schwarzfigurige Gefäße, die aus lokaler Produktion stammten oder attische Importware repräsentieren. Ab dem vierten Jahrhundert v. Chr. finden sich in den Gräbern Steinsarkophage, auf deren Deckeln die Verstorbenen liegend dargestellt wurden, dazu Reliefs an den Sarkophagseiten.

Liste dekorierter Gräber

Einzelnachweise

  1. Leighton: Tarquinia, S. 90.
  2. Leighton: Tarquinia, S. 91–93.
  3. Leighton: Tarquinia, S. 93.

Literatur

  • Stephan Steingräber (Hrsg.): Etruskische Wandmalerei. Belser, Stuttgart-Zürich 1985, ISBN 3-7630-1728-3.
  • Robert Leighton: Tarquinia, An Etruscan City. Duckworth, London 2004, ISBN 0715631624, S. 86–121.
Commons: Monterozzi-Nekropole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 42° 14′ 17,4″ N, 11° 47′ 41″ O

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