Das Neue Schloss, auch Herzogliches Schloss oder Prinzenhaus genannt, in Gräfentonna, Markt 7, ist ein Kulturdenkmal und ehemaliges Schloss in Thüringen.

Geschichte

Der 1677 erfolgte Erwerb der Grafschaft Tonna mit der Hauptstadt Gräfentonna durch Friedrich I. von Sachsen-Coburg-Altenburg hatte für den Ort positive Auswirkungen, die sich in einer regen Bautätigkeit zeigten. So ließ der Herzog zunächst bis 1684 das Neue Schloss und herzogliches Kammergut auf dem Gelände des ehemaligen Fohlenhofes gegenüber dem alten Schloss Tonna im schlichten Barockstil erbauen. Es wurde damals auch Prinzenhaus genannt, weil es offenbar einem der sechs jüngeren Brüder des Herzogs als Residenz diente. Der langrechteckige zweigeschossige Bau wurde einfacher Nebensitz der Gothaer Herzöge sowie Amtsgericht, Verwaltungssitz und Domäne. Im Norden erhielt es einen Treppenturm mit Ädikulaportal mit Sprenggiebel und sächsischem Wappen.

1691–92 wurde auch die benachbarte Kirche St. Peter und Paul durchgreifend erneuert.

1736 wurde das Neue Schloss um ein Geschoss erhöht. Östlich gehörte noch ein rechtwinklig anschließendes Vorwerk zum Anwesen.

Nach 1945 erfolgte mit dem Abbruch des östlichen Teils eine Verkürzung des Gebäudes von ursprünglich 30 auf 10 Fensterachsen. Mitte der 1990er Jahre wurde es als Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Fahner Höhe umgebaut und saniert.

Literatur

  • Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens: Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, 1891, S. 225
  • Lothar Groß: Thüringen Burgen, Schlösser & Wehrbauten, Band 5, 2022, S. 39
  • Guido Reinhardt: Geschichte des Marktes Gräfentonna, 1892, S. 64

Koordinaten: 51° 5′ 31″ N, 10° 43′ 44″ O

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