Die Internationale Niedersachsen-Rundfahrt (LOTTO-Rundfahrt) war ein seit 1977 jährlich im April ausgetragenes mehrtägiges Straßenradrennen.

Ausrichter des Etappenrennens ist der Verein Internationale-Niedersachsen-Rundfahrt, der durch die Auswahl der Start- und Zielorte versuchte, möglichst viele niedersächsische Regionen bei dem Radrennen zu berühren.

Die Rundfahrt wurde auch unter dem Namen ODDSET-Rundfahrt Anfang der 2000er Jahre organisiert.

Die Niedersachsen-Rundfahrt der Elite war Teil der Deutschen Meisterschaft (TUI-Cup) und war im UCI-Kalender zuletzt in die Kategorie 2.1. eingestuft. Bis zur Abschaffung der Zweiteilung des Radsports in Profis und Amateure 1995 (Einheitslizenz) galt die Niedersachsen-Rundfahrt als eines der wichtigsten Amateur-Radrennen der Welt. In den 1980er Jahren wurde das Rennen weitgehend von Fahrern aus der DDR dominiert, die sonst nur bei der Friedensfahrt glänzen durften. Im Jahr 2006 stellte Alessandro Petacchi vom Team Milram einen neuen Rekord auf: Der italienische Radprofi gewann als Erster alle Einzeletappen und die Gesamtwertung.

Der Dopingskandal Fuentes führte zum Rückzug zahlreicher Sponsoren, unter anderem Volkswagen, von der Niedersachsen-Rundfahrt, so dass das Rennen 2008 abgesagt werden musste. Die Rundfahrt wurde zunächst als Juniorenrennen fortgeführt.

Sieger

Elite

Jahr Gesamtsieger Bergwertung Sprintwertung U23-Wertung Teamwertung
1977 Hans Langerijs Erich Jagsch  Niederlande
1978 Peter Becker Jan Krawczyk  Polen
1979 Kim Andersen Mats Gustafsson  Polen
1980 Wjatscheslaw Dedjonow Aavo Pikkuus  Sowjetunion
1981 Olaf Ludwig Dieter Flögel  Sowjetunion
1982 Anton van der Steen Lech Piasecki Aavo Pikkuus  Niederlande
1983 Dainis Liepiņš Helmut Wechselberger Olaf Ludwig  Deutsche Demokratische Republik
1984 Oleksandr Sinowjew Oleg Jaroschenko Oleksandr Sinowjew  Sowjetunion
1985 Uwe Ampler Wassili Schdanow Uwe Raab  Deutsche Demokratische Republik
1986 Sergej Uslamin Mario Hernig Dschamolidin Abduschaparow  Sowjetunion
1987 Helmut Wechselberger Otakar Fiala Thomas Krön  Sowjetunion
1988 Dirk Meier Dirk Meier Carsten Wolf  Polen
1989 Carsten Wolf Zbigniew Piątek Carsten Wolf  Deutsche Demokratische Republik
1990 Thomas Liese Lubor Tesař Carsten Wolf  Deutsche Demokratische Republik
1991 Lubor Tesař Raymond Meijs Andreas Bach Niedersachsen
1992 Steffen Wesemann Lutz Lehmann Andreas Bach Brandenburg
1993 Bert Dietz Lutz Lehmann Mike Weißmann Alexander Iwankin Russland
1994 Jens Voigt Jaroslav Bílek Ralf Schmidt Johnny van Cadsand Hessen
1995 Pavel Padrnos Dariusz Baranowski Lutz Lehmann Andre Kalfack  Deutschland
1996 Stephan Gottschling Tomáš Konečný Lutz Lehmann Stephan Gogoll  Deutschland
1997 Jens Voigt Gerd Audehm Mike Weißmann Christian van Dartel Agro-Adler Brandenburg
1998 Andreas Klöden Andrei Kiwiljow Danilo Hondo Andreas Klöden Festina
1999 Torsten Schmidt Hannes Hempel Olaf Pollack Stefan Rütimann Team Chicky World
2000 Torsten Schmidt Hannes Hempel Olaf Pollack Torsten Hiekmann Team Cologne
2001 Grischa Niermann Pedro Horrillo Bram de Groot Patrik Sinkewitz Team Gerolsteiner
2002 Olaf Pollack Giuseppe Guerini Olaf Pollack Stefan Schumacher Team Nürnberger
2003 Nicolas Jalabert Stefan Schumacher Danilo Hondo Niels Scheuneman Team Gerolsteiner
2004 Bert Roesems Corey Sweet Danilo Hondo Linus Gerdemann Relax-Bodysol
2005 Stefan Schumacher Mauricio Ardila Steffen Radochla Heinrich Haussler Team Wiesenhof
2006 Alessandro Petacchi Wolfram Wiese Alessandro Petacchi Gerald Ciolek Rabobank
2007 Alessandro Petacchi Andrea Pagoto Graeme Brown Gerald Ciolek Team Gerolsteiner

Junioren

JahrGesamtwertungPunktewertungNachwuchswertungBergwertung
2000 Mathieu Boiche
2001 Jordane Chazal
2002 Heinrich Haussler
2003 Carlo Westphal
2004 Blel Kadri
2005 Sebastian Hans
2006 Patrick Nuber
2007 Michael Hümbert
2008 Mark Christian
2009 Lasse Norman Hansen
2010 Jasha Sütterlin
2011 Martijn Degreve
2012 Piotr Havik Pascal Ackermann Mathias Krigbaum Emil Ravnsholt
2013 Mads Rahbek Christian Koch Nicolay Cherkasov Lindsay De Vylder
2014 Sven Reutter Jonas Bokeloh Frederik Poulsen Frederik Poulsen
2015 Leo Appelt Max Kanter Bastian Flicke Siim Kiskonen
2016 Iver Knotten Colin Heiderscheid Andreas Leknessund Ide Schelling
2017 Søren Wœrenskjold Søren Wœrenskjold Søren Wœrenskjold Olav Hjemsaeter

Rekorde und Superlative der Rundfahrt

  • Die meisten Etappensiege errang Carsten Wolf mit 13 Erfolgen.
  • Die längste Rundfahrt fand mit 1.699,3 Kilometern 1996 statt, die kürzeste mit 622,5 Kilometern 1977.
  • Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit wurde mit 47,158 Kilometern/Stunde 1980 erreicht.
  • Die langsamste Rundfahrt gab es 1979 (bei sehr schlechtem Wetter) mit 38,814 Kilometern/Stunde.
  • Die längste Etappe mit 237,1 Kilometern führte 1997 von Groningen nach Melle.
  • Jüngster Gesamtsieger war 1991 Lubor Tesar mit 19 Jahren, ältester Sieger Helmut Wechselberger mit damals 33 Jahren 1987
  • Die meisten Teilnahmen konnte mit 15 Starts Thomas Liese verbuchen.
  • Die meisten Sonderwertungen (Sprintwertung, Bergwertung, Vielseitigkeitswertung) gewann Lutz Lehmann mit sieben Erfolgen.
  • Die längste Alleinfahrt auf einer Etappe gelang 2004 mit 118 Kilometern Rolf Aldag.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Verein Internationale Niedersachsen-Rundfahrt e.V. (Hrsg.): 30. Oddset-Rundfahrt. Pressemappe. Hannover 2006, S. 29.
Commons: Niedersachsen-Rundfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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