Die Sudanarchäologie (auch Nubiologie) ist ein archäologisches Fach, das sich mit den Hinterlassenschaften der antiken Kulturen des mittleren Niltals (Nubiens) auf dem Gebiet des heutigen Staats Sudan befasst. Die Sudanarchäologie war lange Zeit ein Teil der Ägyptologie und ist es teilweise heute auch noch, da ein Großteil der Inschriften in ägyptischen Hieroglyphen verfasst wurden und auch die Kulturen in Sudan lange Zeit stark von der ägyptischen Kultur beeinflusst waren.
Die meisten frühen Ausgräber in Sudan waren auch in Ägypten tätig. Erst in den letzten Jahrzehnten versucht sich die Sudanarchäologie als eigenes Fach zu etablieren. Vor allem polnische Archäologen sind mit ihren Grabungen in den christlichen Orten Sudans stark vertreten. Dort sind sie dem Polish Centre of Mediterranean Archaeology, Universität Warschau angegliedert. Im deutschsprachigen Raum gibt es das Fach an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Liste von Sudanarchäologen
- 19. Jahrhundert
- Giuseppe Ferlini (1797–1870)
- Richard Lepsius (1810–1884)
- 20. Jahrhundert
- Francis Llewellyn Griffith (1862–1934)
- John Garstang (1876–1956)
- George Andrew Reisner (1867–1942)
- Kazimierz Michałowski (1901–1981)
- Fritz Hintze (1915–1993)
- Friedrich Hinkel (1925–2007)
- Steffen Wenig (1934–2022)
- Karl-Heinz Priese (1935–2017)
- Walter-Friedrich Reineke (1936–2015)
- László Török (1941–2020)
- Dietrich Wildung (* 1941)
- Khidir Abdelkarim Ahmed (1947–2012)
- 21. Jahrhundert
- Derek A. Welsby (* 1956)
- Angelika Lohwasser (* 1967)
- Claudia Näser (* 1970)