Oberperfuss
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 15,29 km²
Koordinaten: 47° 15′ N, 11° 15′ O
Höhe: 812 m ü. A.
Einwohner: 3.085 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 202 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6173
Vorwahl: 05232
Gemeindekennziffer: 7 03 37
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Peter-Anich Weg 1
6173 Oberperfuss
Website: www.gemeinde-oberperfuss.at
Politik
Bürgermeisterin: Johanna Obojes-Rubatscher (Oberperfuss Aktiv)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)

7 Oberperfuss Aktiv
5 Bürgerliste
3 Gemeinschaftsliste

Lage von Oberperfuss im Bezirk Innsbruck-Land
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Blick auf Oberperfuss
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Oberperfuss ist eine Gemeinde mit 3085 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Telfs.

Geografie

Oberperfuss liegt im Inntal etwa 15 Kilometer westlich von Innsbruck auf einer Mittelgebirgsterrasse am Eingang des Sellraintals. Die Grenze im Südosten bildet die Melach, wo mit 660 Meter über dem Meer der niedrigste Punkt der Gemeinde liegt. Von hier steigt das Gemeindegebiet bewaldet zur etwa 800 Meter hoch gelegenen, dicht besiedelten Terrasse an. Weiter nach Westen liegen die Nördliche Sellrainer Berge, einer Untergruppe der Stubaier Alpen. Den höchsten Punkt der Gemeinde bildet der Roßkogel mit 2646 Meter.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 15,29 Quadratkilometer. Davon sind 24 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 44 Prozent sind bewaldet, 20 Prozent Almen und 7 Prozent hochalpines Gebiet.

Gemeindegliederung

Nachbargemeinden

Ranggen Unterperfuss
Inzing Grinzens
Gries im Sellrain Sellrain

Geschichte

Oberperfuss, das beweisen prähistorische Funde aus der Jungsteinzeit (Krimpenbachalm) und Eisenzeit (Scheibenbühel), kann als altes Siedlungsgebiet bezeichnet werden. Ebenso sind Funde aus der La-Tene- und der Römerzeit (Birgl) im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum aufbewahrt. Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft stammt aus dem Jahr 1083. Damals übertrug Nortpert, Bischof von Chur, dem Kloster Habach bei Weilheim in Oberbayern u. a. ein Gut zu „Oberenperues“. Woher der Name Oberperfuss eigentlich stammt, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Für Ortsnamenforscher ist aber klar, dass der Name als vorrömisch anzusehen ist und vielleicht auf das antike Wort *berva (‚hervorsprudelndes Wasser‘) zurückgeht.

Besitzer von Gütern in Oberperfuss waren unter anderem landesfürstliche Ämter, die Klöster Wilten, Stams und Chiemsee, verschiedene Kirchen (Hall, Kematen, Axams…) und adelige Herren, wie die Herren von Friedberg, von Kripp, von Piedenegg u. a. Politisch dürfte Oberperfuss vor dem 13. Jahrhundert der Grafschaft Unterinntal zugeordnet gewesen sein, wurde dann aber dem Gericht Hörtenberg angegliedert und gehört heute zum Gerichtsbezirk Telfs.

Nach dem Inntaler Steuerbuch von 1312 lebten damals in Oberperfuss etwa 300 Bewohner aus dem bäuerlichen Stand, dazu kamen noch Handwerker und Lohnarbeiter. Um das Jahr 1600 dürften es bereits etwa 800 Einwohner gewesen sein. Nach der letzten Volkszählung 2001 lebten in der Gemeinde 2712 Menschen. Der überwiegende Teil der Bewohner sind Auspendler, vor allem in die Landeshauptstadt Innsbruck.

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Oberperfuss

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 90 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 24 im Haupt-, 60 im Nebenerwerb, 2 von Personengemeinschaften und 4 von juristischen Personen geführt. Diese 4 bewirtschafteten mehr als die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 49 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 19 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (70), freiberufliche Dienstleistungen (41), Beherbergung und Gastronomie (39), Handel (35) und Verkehr (33 Mitarbeiter).

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 90 92 45 35
Produktion 28 18 68 63
Dienstleistung 122 68 249 198

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2021 lebten 1512 Erwerbstätige in Oberperfuss. Davon arbeiteten 260 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.

Tourismus

Die Bergbahnen Oberperfuss erschließen mit zwei Gondelbahnen (Mittelstation Stigelreith 1363 m; Bergstation Suzstich 1560 m) und zwei Schleppliften das Rangger Köpfl (1939 m). Im Winter stehen vier Skipisten, drei Skirouten sowie eine Rodelbahn bereit.

Im Sommer bieten sich Wanderungen auf den Rosskogel (2646 m), das Kögele und das Rangger Köpfl an.

Die Anzahl der jährlichen Übernachtungen lag zwischen 2011 und 2019 bei 50.000. Im Jahr 2020 sanken diese COVID-bedingt auf 30.000.

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Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mandataren.

Partei 20222016 2010
Prozent Stimmen Sitze im Gemeinderat % Stimmen Sitze % Stimmen Sitze
Oberperfuss Aktiv – Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher (OA) 42,97 703 736,066696 36,06 669
Bürgerliste Oberperfuss (BLO) 34,54 565 5
Gemeinschaftsliste Oberperfuss, Thomas Zangerl (GLO) 22,49 368 3 14,88 276 2 14,88 276
Allgemeine Bürgerliste – Bgm. Ewald Spiegl 37,046876 37,04 687
Dorfliste - Miteinander für Oberperfuss 12,022231 12,02 223

1) Die Partei trat bis 2016 unter dem Namen an.

Bürgermeister

Bei den Bürgermeisterwahlen am 14. März 2010 wurde Johanna Obojes-Rubatscher zur Bürgermeisterin gewählt. Bei den Wahlen 2016 und 2022 wurde sie als Bürgermeisterin bestätigt.

Wappen

Das 1972 verliehene Gemeindewappen zeigt einen Globus, der je zur Hälfte als Erd- und Himmelsglobus gestaltet ist. Damit wird daran erinnert, dass gleich drei bedeutende Kartographen (Peter Anich, Blasius Hueber und Anton Kirchebner) aus Oberperfuss stammten.

Partnergemeinden

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Commons: Oberperfuss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Oberperfuss, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 232, Nr. 264.
  3. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 209 ff.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Oberperfuss, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Oberperfuss, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Oberperfuss, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Oberperfuss, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  8. Anlagen&Pisten. In: Bergbahnen Oberperfuss. Abgerufen am 15. Oktober 2023.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Oberperfuss, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  10. Österreich - Betroffenheit Branchen Corona 2020. Statista, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  11. 1 2 Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Oberperfuss. Land Tirol, abgerufen am 11. August 2022.
  12. 1 2 Land Tirol – Wahlen. Abgerufen am 11. August 2022.
  13. Gemeindevorstand. Gemeinde Oberperfuss, abgerufen am 5. Oktober 2021 (deutsch).
  14. Gemeinde Oberperfuss (Memento vom 21. Januar 2012 im Internet Archive) Gemeinderatswahlen am 14. März 2010 in Tirol, online unter wahlen.tirol.gv.at
  15. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 23.
  16. Partnergemeinde Karneid. Gemeinde Oberperfuss, abgerufen am 5. Oktober 2021 (deutsch).
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