Opodeldok (der oder das; von griechisch opós „Pflanzensaft“) ist eine von dem frühneuzeitlichen Arzt Paracelsus benannte Mischung von Seife, Kampfer, Rosmarin- und Thymianöl, die unter anderem als Mittel zum Einreiben gegen Rheumatismus und Gicht verwendet wurde. Eine der Varianten des Opodeldoks ist eine Lösung dieser Bestandteile in Spiritus.

Opodeldok ist unter dem Namen Linimentum saponato-camphoratum im Deutschen Arzneibuch Nr. 6 von 1926 (1951) beschrieben. Er ist heute nicht mehr gebräuchlich. Neben zweifelhafter Wirksamkeit zeichnet er sich durch einen penetranten Geruch aus.

Nebenwirkungen

Literatur

  • Jaroslav Hašek: Der brave Soldat Schwejk (Opodeldok wurde von Schwejk für die Behandlung seines rheumatischen Knies verwendet und besitzt daher auch eine gewisse literarische Bedeutung.)
  • Peter Proff, Gundolf Keil: Das opodeltoch-Rezept in Handschrift 631c der Zentralbibliothek Zürich. Beobachtungen zur Arzneimittellehre Hohenheims. In: Nova Acta Paracelsica. Band 10, 1982, S. 208–215.
  • Thomas Mann: Lotte in Weimar (Auch hier erfährt das Medikament literarische Würdigung, indem Goethe wegen seiner Steifigkeit „des Opodeldoks bedürftig“ ist.)
  • Paul Maar: Die Opodeldoks (ein Kinderbuch, das durch die Inszenierung der Augsburger Puppenkiste auch als Marionettenspiel bekannt wurde)
  • Edgar Allan Poe: Das literarische Leben des Herrn Thingum Bob, Hochwohlgeboren, Originaltitel The Literary Life of Thingum Bob, Esq. (als Pseudonym einer Figur der satirischen Kurzgeschichte)
  • O. Henry: Natur macht hierin alle Menschen gleich, Originaltitel Makes the Whole World Kin (auch hier als Rheumamittel)
  • Karl May: Der Schut (Kara Ben Nemsi vergleicht den Gestank wilder Bären mit Opodeldok)
  • H. P. T. Ammon (Hrsg.): Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 9. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2004.

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