Der sächsische Orden des heiligen Hieronymus war ein Ritterorden. Er wurde am 30. September 1450, dem Tag des heiligen Hieronymus, gestiftet. Stifter war Kurfürst Friedrich der Sanftmütige in Meißen. Der Orden sollte „zu Ehren und Würdigkeit des heiligen Hieronymus, als eines harten Hammers und schweren Vertreibers der Ketzer“ bestimmt sein. Mitglied konnte nur ein Mann mit vier Generationen adliger Vorfahren und edlem Lebenswandel werden. Eigens wurde durch den Stifter ein Altar in der Meißener Kapelle der Heiligen Drei Könige aufgestellt. Hier sollten alle Ordensleute ihre Messe und Andacht für sich und den Orden halten. In Not geratene Mitglieder konnten auf Hilfe durch den Stifter erhoffen. Das Ordenszeichen war ein Halsband aus Gold oder Silber, an dem ein Kardinalshut, das Attribut des Ordenspatrons, hing.
Dem Orden war nur eine relativ kurze Dauer gegeben, er erlosch in der Zeit der Reformation.
Literatur
- Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Rudolph und Dieterici, Annaberg 1855, S. 197