Oriana
Die Oriana 1985 vor Tonga
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Passagierschiff
Rufzeichen GVSN
Heimathafen London
Eigner P&O-Orient Line
Bauwerft Vickers-Armstrong / Barrow-in-Furness
Baunummer 1061
Kiellegung 18. September 1957
Stapellauf 3. November 1959
Übernahme 15. November 1960
Indienststellung 3. Dezember 1960
Außerdienststellung 27. März 1986
Verbleib 2005 verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 245,06 m (Lüa)
Breite 29,62 m
Vermessung 41.920 BRT
 
Besatzung 500
Maschinenanlage
Maschine 2 Dampfturbinen
turboelektrischer Antrieb
Maschinen­leistung 80.000 PS (58.840 kW)
Höchst­geschwindigkeit 27,5 kn (51 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 2.134
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd’s Register
Registrier­nummern IMO-Nr. 5264742

Die Oriana war ein britisches Passagierschiff, das im Großbritannien-Australien-Dienst der P&O-Orient Line und später im Kreuzfahrtdienst eingesetzt war.

Geschichte

Planung und Bau

Die Orient Steam Navigation Company (Orient Line) plante bereits seit 1954 an einem Neubau, der ursprünglich den Namen Orbustus tragen sollte. 1956 wurde das neue Schiff schließlich in Auftrag gegeben. Es sollte auf der Route nach Australien eingesetzt werden und dort die in die Jahre gekommenen Linienschiffe Orontes und Orion ersetzen. Der Name Oriana wurde gewählt, um die frühere Königin Elisabeth I. zu ehren, deren Kosename Oriana lautete.

Die Kiellegung für das Schiff fand am 18. September 1956 statt. Der Stapellauf erfolgte am 3. November 1959.

Dienstzeit

Am 3. Dezember 1960 lief die Oriana zu ihrer Jungfernfahrt aus. Ab 1961 wurde der Dampfer gemeinsam mit der Canberra, für die inzwischen nach Fusion mit der Peninsular and Oriental Steam Navigation Company im Jahr 1966 als P&O-Orient Line Ltd firmierende Reederei im Liniendienst nach Australien und Neuseeland eingesetzt. Sie konnte über 2000 Passagiere in zwei Klassen befördern. Der anfangs dem Orient-Line-Farbschema entsprechend in einem beigen Farbton gehaltene Rumpf wurde 1964 weiß gestrichen. Aufgrund der starken Zunahme des Flugverkehrs, der zurückgehenden Zahl der Auswanderer nach Australien und der Schließung des Suezkanals waren die beiden Linienschiffe Anfang der 1970er Jahre nicht mehr konkurrenzfähig und wurden deshalb zu einklassigen Kreuzfahrtschiffen umgebaut und ab 1973 ausschließlich als Kreuzfahrtschiff im Südpazifik eingesetzt. Heimathafen der Oriana war ab 1981 Sydney. Während die Canberra noch bis 1997 im Dienst blieb, wurde die Oriana bereits im März 1986 ausgemustert und in Sydney aufgelegt.

Museum und Touristenattraktion

Nach zwei Monaten Aufliegezeit wurde die Oriana verkauft und in die japanische Hafenstadt Beppu geschleppt, wo sie 1987 als schwimmendes Museum eröffnete. 1995 wurde das Schiff nach China verkauft und lag nach umfangreichen Umbauarbeiten als Touristenattraktion und Hotelschiff bis 2002 im Hafen von Shanghai; anschließend wurde sie erneut veräußert und nach Dalian verlegt.

Beschädigung durch Sturm und Verschrottung

Am 16. Juni 2004 wurde die Oriana durch einen Sturm stark beschädigt und bekam Schlagseite, so dass die Eigentümer sich angesichts der zu erwartenden Kosten gegen eine Instandsetzung entschieden und das Schiff zum Verschrotten verkauften. Der Dampfer wurde am 13. Mai 2005 zu einer chinesischen Abwrackwerft geschleppt und dort ab Juni verschrottet.

Sonstiges

Die Oriana war das letzte in Dienst gestellte Passagierschiff der Orient Line sowie das letzte Schiff der Reederei, das noch existierte. Der alte Name wurde im Jahr 1995 erneut vergeben für das neugebaute Kreuzfahrtschiff, das bis 2019 für die inzwischen zur Carnival Corporation & plc gehörende Reederei P&O Cruises fuhr.

Literatur

  • Neil McCart: Oriana - The Last Great Ocean Liner. FAN Publications, Cheltenham 1992, ISBN 0-9519538-0-X (englisch).

Einzelnachweise

  1. P&O Heritage, Ship Fact Sheet, Oriana (1960) (englisch)
  2. P&O Heritage, Ship Fact Sheet, Oriana (1960) (englisch)
Commons: Oriana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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