Orșova
Orschowa
Orsova
Rušava
Oršava
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Mehedinți
Koordinaten: 44° 43′ N, 22° 24′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:59 m
Fläche:54,67 km²
Einwohner:8.506 (1. Dezember 2021)
Bevölkerungsdichte:156 Einwohner je km²
Postleitzahl: 225200
Telefonvorwahl:(+40) 02 52
Kfz-Kennzeichen:MH
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020)
Gemeindeart:Munizipium
Bürgermeister:Marius-Simion Stoica (PRO)
Postanschrift:str. 1 Decembrie 1918, nr. 20
loc. Orșova, jud. Mehedinți, RO–225200
Website:
Sonstiges
Stadtfest:15. August

Orșova (deutsch Orschowa oder Orsowa, ungarisch Orsova, kroatisch und serbisch-kyrillisch Rušava, tschechisch Oršava) ist eine Stadt im rumänischen Kreis Mehedinți.

Lage

Orșova liegt am Drum național 57 im Durchbruchstal der Kataraktenstrecke, oberhalb des Eisernen Tores, am linken Ufer der Donau. Unterhalb Orșovas mündet der Fluss Cerna in die Donau.

Nachbarorte

Eftimie Murgu Tolpeț Godeanu
Gârnic Malovăț
Eșelnița Donau Drobeta-Turnu Severin

Beschreibung

Bereits aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit sind Spuren menschlicher Besiedlung aus dem Stadtgebiet von Orșova bekannt. In antiker Zeit besetzten dann die Römer das Gebiet und errichteten dort das Kastell Orșova, dessen Zivilsiedlung sich später zum Municipium Dierna entwickelte. Das Kastell wurde noch bis in die byzantinische Zeit genutzt.

1873 wurde die Stadt dem Komitat Severin eingegliedert. 1923 wurde Orșova zur Stadt ernannt und 1968 infolge der administrativen Neuaufteilung Rumäniens dem Kreis Mehedinți zugeteilt.

Die Stadt ist in drei Teile gegliedert: Süd- und Nordorșova und Gebaure (der Mittelteil). Orșova besitzt eine Schiffswerft und eine Schiffsstation. Anlässlich der Errichtung des Donaukraftwerkes SIP wurden große Teile von Orșova neu errichtet, da die ursprüngliche Stadt, von den Einheimischen „Alt Orșova“ (Vechea Orșova oder Orșova Veche) genannt, überflutet wurde. Bevor die gefährliche Kataraktenstrecke im Zuge des Kraftwerkbaus durch die Anhebung des Wasserspiegels entschärft wurde, war die Stadt eine wichtige Station für die Schifffahrt. In der Donau bei Orșova lag die Insel Ada Kaleh. Die Insel wurde mit dem Bau des Donaukraftwerks ebenfalls überflutet.

Orșova ist Ausgangspunkt für Schifffahrten zum Eisernen Tor (zwei bis fünf Stunden).

Einwohner

In Orșova gehören traditionell große Teile der Bevölkerung ethnischen Minderheiten an, darunter Deutsche (Banater Berglanddeutsche), Magyaren, Juden, Serben und Banater Tschechen. Im Jahr 1910 etwa waren nur 23,5 % der Einwohner Angehörige der rumänischen Volksgruppe.

2002 wurden in Orșova 21.965 Menschen registriert. Davon waren 12.237 Rumänen, 241 Banater Tschechen, 152 Banater Berglanddeutsche, 109 Serben, 100 Roma, 93 Magyaren und andere ethnische Volksgruppen. 2011 wurde nur noch die Hälfte der Bevölkerung von 2002 registriert. Davon waren 9074 Rumänen, 133 Banater Tschechen, 114 Roma, 92 Banater Berglanddeutsche, 74 Serben, 53 Magyaren und restliche bekannten sich zu anderen Ethnien.

Sehenswürdigkeiten

  • Für die katholische Kirche der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ (Neprihănita Zămislire), am 26. November 1976 geweiht, erteilte der rumänische Staat eine Ausnahmegenehmigung, da im kommunistischen Rumänien zu dieser Zeit der Bau von Kirchen untersagt war. Der Sakralbau wurde vom Trustul de Construcții Montaj Timișoara nach den Bauplänen von Hans Fackelmann errichtet. In den 14 Darstellungen des Kreuzwegs in der Kirche, sind in der ersten Station Lenin, in der 12. Station Nadia Comăneci und in der letzten John Lennon dargestellt. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
  • Das Mănăstirea Sfânta Ana rumänisch-orthodoxe Nonnenkloster liegt auf dem Berg Mosul unweit der Stadt Orșova,

Persönlichkeiten

  • Viktor Schramm (1865–1929), Maler, bekannt durch Genrebilder feiner Damen
  • Ignat Bednarik (1882–1963), war Maler, bekannt wegen seiner Aquarellzeichnungen
  • Hildegard Klepper-Paar (* 1932), Grafikerin
  • Alexander Fölker (* 1956), Handballspieler
Commons: Orșova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 25. März 2021 (rumänisch).
  3. Aşezarea Starčevo - Criş de la Orşova auf der offiziellen Webpräsenz des Repertoriul Arheologic Național (rumänisch), abgerufen am 21. März 2021.
  4. Aşezarea de epoca bronzului de la Orşova auf der offiziellen Webpräsenz des Repertoriul Arheologic Național (rumänisch), abgerufen am 21. März 2021.
  5. Volkszählung 2002 in Rumänien (Orșova), abgerufen am 26. Januar 2019.
  6. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  7. Deutsch-Rumänische Gesellschaft e.V., Christof Kaiser: Studienreise VII (Memento vom 17. Mai 2013 im Internet Archive), 11. – 23. September 2010.
  8. Franz Metz: Orschowa / Orsova, 2008.
  9. Florin Arjocu: Biserica romano-catolică din Orșova, o biserică așa cum n-ați mai văzut. drumliber.ro, 15. August 2015, abgerufen am 26. Januar 2019 (rumänisch).
  10. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 579 kB; rumänisch).
  11. Schramm, Viktor. 1865 Orsova ‐ 1929 München. In: galerie-paffrath.de
    Franz Goldstein, Ruth Kähler, Hermann Kähler: Dictionary Of Monograms Walter de Gruyter, 1999, ISBN 3-11014-453-0, S. 1083.
  12. Webdarstellung zu Ignat Bednarik (Memento vom 4. April 2009 im Internet Archive).
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