Oskar Pischinger (28. August 18637. Jänner 1919 in Wien) war ein österreichischer Zuckerwarenfabrikant. Er war der Sohn des Unternehmers Leopold Pischinger, der 1842 die Zucker- und Galanteriefabrik Oskar Pischinger in Wien gegründet hatte.

Leben

Pischinger erlernte den Beruf des Zuckerbäckers bei seinem Vater. Später eröffnete er seine eigene Biskuit- und Zwiebackfabrik in Wien-Neubau, 1889 trat er dann in den väterlichen Betrieb ein. Die Pischinger Süßwarenfabrik war von Beginn an mit modernen Maschinen ausgerüstet, die ständig erneuert wurden. Pischinger brachte laufend neue Sorten heraus, die mit Preisen ausgezeichnet wurden.

In den 1880er Jahren erfand er die Pischinger Torte, ein gefülltes Waffelgebäck, das zum Verkaufserfolg wurde und dem Familienunternehmen zum europaweiten Aufschwung verhalf. Das Unternehmen beschäftigte 200 bis 500 Arbeiter und hatte zahlreiche Zweigbetriebe in der gesamten Monarchie (Preßburg, Krakau, Czernowitz, Esseg, Budapest).

Rechtsstreit der Erben

Pischinger hatte zwei Söhne, Oskar junior und Jacques, welche die Fabrik erbten. Das Unternehmen wurde Ende 1925 aufgelöst und die Brüder vereinbarten, Jacques solle den Markt in Österreich und Oskar den Markt in Deutschland bedienen. Später kam es zu Streitigkeiten zwischen den Erben wegen Oskars Vertragsverletzungen. Der Rechtsstreit wurde vor Gericht entschieden, sodass Oskar Pischinger junior unter anderem den Zusatz Oskar Pischinger nicht in der Firmierung seiner Confiserie verwenden durfte.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Oskar Pischinger im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. J. Mentschl: Pischinger, Oskar (1863–1919), Fabrikant. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 97.
  3. RIS - Rechtssätze und Entscheidungstext 1Ob489/51 - Justiz (OGH, OLG, LG, BG, OPMS, AUSL). Abgerufen am 24. November 2017.
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