Osric (auch Osryc, Osricus) war von ca. 676 bis ca. 682 ein angelsächsischer König der Hwicce.

Leben

John Leland (1506–1552) vertrat die Auffassung Osric wäre möglicherweise der Sohn seines Vorgängers Eanhere mit Osthryth, der Tochter des Königs Oswiu von Bernicia. Diese Theorie wird von modernen Historikern abgelehnt.

Osric und sein Bruder Oswald, der politisch nicht hervortrat, stammten aus einer vornehmen Familie. Er war ein Zeitgenosse von Æthelred von Mercien (674/675–704), dem er Gefolgschaft schuldete. Im Jahr 675 stiftete Osric in Bath Land zur Errichtung eines Nonnenklosters unter der Äbtissin Berta. In den 670er Jahren erhielten die Brüder von Æthelred große Ländereien übertragen. Osric errichtete auf diesem Land 679 die Abtei von St. Peter (Kathedrale von Gloucester) in Gloucester. In dieser Urkunde wurde Osric als Praefectus (Statthalter) und minister (Untergebener) Æthelreds bezeichnet. Offenbar hatte Æthelred ein gutes Verhältnis zu seinem welbylyfod („vielgeliebten“) Osric. Der um 680 gegründete Bischofssitz Worcester wurde von Osric und seinen Nachfolgern großzügig mit Ländereien ausgestattet. Zu Osrics Zeit wirkte Wilfrid, der Bischof von York, in Hwicce.

Quellen

Literatur

  • Michael Lapidge, John Blair, Simon Keynes, Donald Scragg (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1.
  • Patrick Sims-Williams: Religion and Literature in Western England, 600–800, Cambridge University Press, 2005, ISBN 978-0-521-67342-6

Einzelnachweise

  1. Osric 2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in Prosopography of Anglo-Saxon England (PASE)
  2. John Leland: Collectanea, Band 1, S. 240.
  3. Patrick Sims-Williams: Religion and Literature in Western England, 600–800, Cambridge University Press, 2005, ISBN 978-0-521-67342-6, S. 33.
  4. Michael Lapidge (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England, Wiley-Blackwell, 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 507.
  5. Michael Lapidge (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England, Wiley-Blackwell, 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 54; vgl.: S 51
  6. Michael Lapidge (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England, Wiley-Blackwell, 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 210.
  7. S 70
  8. S 74
  9. Michael Lapidge (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England, Wiley-Blackwell, 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 488.
  10. Beda Venerabilis: Historia ecclesiastica gentis Anglorum IV,23.
VorgängerAmtNachfolger
Eanhere und
Eanfrith
König von Hwicce
ca. 676–682
Oshere
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