Die Otakare sind ein ausgestorbenes Grafengeschlecht, das vor allem im Chiemgau, im Traungau und in Karantanien bzw. in der Steiermark ansässig war.
Heinz Dopsch führte mehrere Indizien an, die dafür sprechen, dass die im Folgenden aufgeführten Namensträger zwei verschiedenen Geschlechtern angehören. Demnach handele es sich bei den älteren Otakaren bis hin zu Otakar II. um einen Zweig der Aribonen. Die jüngeren Otakare ab Ottokar I. seien hingegen die Traungauer.
Aribo I. († nach 909), Graf im Traungau (871–909), Markgraf der Ostmark, verheiratet vielleicht mit einer Schwester von Erzbischof Pilgrim von Salzburg oder/und mit einer Schwester der Grafen Wilhelm II. und Engelschalk I.
- Piligrim († um 934)
- Jakob († um 958), Vogt des Bistums Freising, verheiratet mit Engilrata
- Isanrich († nach 903), Graf
- Kadalhoh I.
- Rihni
- ? Aribo II. Graf im Traungau, zu Göss-Schladnitz (Leobental)
- Ottokar/Otakar I. († 907/923, gefallen in der Schlacht von Pressburg), 904 Graf in Karantanien-Leobental, verheiratet mit einer Tochter Aribos von der Ostmark, mitunter mit Rihni identifiziert, die als Witwe Adalbert/Odalbert, den späteren Erzbischof von Salzburg geheiratet habe. In diesem Falle wäre Odalbert nicht der Sohn von Ottokar/Otakar I. Andere Quellen nennen für die letzten vier einen Grafen Engelbert († um 890) als Vater.
- ? Aribo/Arbo II. Graf im Traungau, zu Göss-Schladnitz
- Wilhelm I.
- ? Hartwig († vor 930), Vogt von Salzburg
- ? Engelbert († um 930/937), Graf im Salzburggau, Vogt von Salzburg
- ? Dietmar/Diotmar († um 935), Vogt von Salzburg
- Zwentibold
- Adalbert II. (Salzburg) († 14. November 935), 923–935 Erzbischof von Salzburg, verheiratet mit der Luitpoldinger Rihni vom Traungau
- Rihni (Nonne)
- Ottokar/Otakar/Otachar
- Dietmar/Diotmar, Vogt von Salzburg
- Bernhard († um 976), Vogt von Salzburg, 931 verheiratet mit Engilrat
- Willa, verheiratet mit Sieghard († 26. September 980), Graf im Chiemgau (siehe: Sieghardinger)
- Himiltrud
- Heilrat, verheiratet mit Dietrich
- Ottokar/Otakar II. im/von Chiemgau († nach 923/um 935/vor 959), auch Graf im Traungau, verheiratet mit Alta
- Ottokar/Otakar III. im/von Chiemgau († 1. Mai 976), erwähnt ab 951, verheiratet mit Wilibirg von Lambach
- Arnulf im Chiemgau (um 980)
- Ottokar/Otakar/Oci V. im/von Chiemgau († 5. März 1020), Vogt von Traunkirchen, verheiratet mit einer Wilibirg von Lambach
- Ottokar/Otakar VI. im/von Chiemgau († 1075), I. von Steier, 1040/1045 verheiratet mit Willibirg von Eppenstein-Kärnten, Witwe von Graf Luitold von Raschenberg-Reichenhall
- Adalbero im Ennstal, genannt der Raue († 22. November 1082, ermordet)
- Ottokar/Otakar VII. im/von Chiemgau († 1122), II. von Steier (verheiratet mit Elisabeth, Prinzessin von Österreich)
- Leopold I., der Starke von Steier (1122–1129)
- Otakar III. von Steier (1129–1164, auch V., VII.)
- Otakar IV. von Steier (1164–1192), ab 1180 Herzog der Steiermark
- Otakar III. von Steier (1129–1164, auch V., VII.)
- Leopold I., der Starke von Steier (1122–1129)
- Ottokar/Otakar VI. im/von Chiemgau († 1075), I. von Steier, 1040/1045 verheiratet mit Willibirg von Eppenstein-Kärnten, Witwe von Graf Luitold von Raschenberg-Reichenhall
- Ottokar/Otakar/Oci V. im/von Chiemgau († 5. März 1020), Vogt von Traunkirchen, verheiratet mit einer Wilibirg von Lambach
- Arnulf im Chiemgau (um 980)
- Ottokar/Otakar III. im/von Chiemgau († 1. Mai 976), erwähnt ab 951, verheiratet mit Wilibirg von Lambach
Literatur
- Franz Xaver Pritz: Geschichte der steirischen Ottokare und ihrer Vorfahren, bis zum Aussterben dieses Stammes im Jahre 1192. In: Beiträge zur Landeskunde von Oesterreich ob der Enns. Band 5, 1846, ZDB-ID 133400-1, S. 121–365 (archive.org).
- Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul. Besitz, Dienstmannschaft, Ämter. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Band 10). Verlag Styria, Graz u. a. 1980, ISBN 3-222-11281-9, S. 225–275.
- Heinz Dopsch: Die steirischen Otakare. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Band 10). Verlag Styria, Graz u. a. 1980, ISBN 3-222-11281-9, S. 75–139.
- Heinz Dopsch: Otakare. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 639 (Digitalisat).
Weblinks
- Familie der Otakare, genealogie-mittelalter.de
Einzelnachweise
- ↑ vergl. Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste (Google eBook, vollständige Ansicht)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.