Otto Armand Linne (* 2. Dezember 1869 in Bremen; † 4. Juni 1937 in Hamburg) war ein deutscher Garten- und Landschaftsarchitekt. Er war Gartendirektor in Erfurt (1899–1908), Essen (1908–1913) und Hamburg (1914–1933) und gilt als bedeutender Gartenreformer des frühen 20. Jahrhunderts.

Leben

Der Sohn einer Kaufmannsfamilie besuchte das Gymnasium in Bremen und absolvierte anschließend eine Ausbildung an den Königlichen Gärten in Dresden sowie der Königlichen Gärtner-Lehranstalt Wildpark bei Potsdam. 1894 erhielt er seine erste Anstellung in der städtischen Gartenverwaltung von Magdeburg, wurde 1899 erster Direktor der neugeschaffenen städtischen Gartenverwaltung in Erfurt und wechselte 1908 in gleicher Funktion nach Essen. Dort gestaltete er beispielsweise den Moltkeplatz im Moltkeviertel als großzügige Parkanlage mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Ab 1. Januar 1914 war Linne schließlich als Gartendirektor in Hamburg tätig und war hier für zahlreiche Umgestaltungen und Neuanlagen städtischer Grünanlagen zuständig. So gestaltete er zunächst den Hammer Park und weitere ehemalige Privatgärten (Trauns Park, Hayns Park) zu öffentlichen Volksparks um. Auch die Ausgestaltung des – von Oberbaudirektor Fritz Schumacher entworfenen – Hamburger Stadtparks lag wesentlich in Linnes Händen.

Nach dem Tod von Wilhelm Cordes wurde Linne 1919 zusätzlich die Leitung des Hauptfriedhofs Ohlsdorf übertragen. Der östliche Erweiterungsteil des Friedhofes („Linne-Teil“) wurde ab 1919 von ihm geplant. Dabei setzte er eine Reform der Grabgestaltung durch, die, orientiert an der Idee der sozialen Gleichheit, zu einer Vereinheitlichung der Grabstätten führte und zugleich eine bessere Nutzung der vorhandenen Fläche zuließ. Diese Reform wirkte weit über die Grenzen Hamburgs hinaus.

Aufgrund seiner politischen Haltung (Linne war Mitglied der rechtsliberalen DVP) und seines überregionalen Rufes als „Anwalt des sozialen Grüns“ (Kuick-Frenz) wurde Linne von den Nationalsozialisten offen angefeindet und Ende 1933 in den Ruhestand versetzt.

Ehrungen

1948 wurde der im Hamburger Stadtpark gelegene Linnering nach ihm benannt. Am 16. September 2007 wurde anlässlich seines 70. Todesjahres auf Initiative des Fördervereins Ohlsdorfer Friedhof e.V. das Otto-Linne-Denkmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Seit 2011 trägt im Erfurter Stadtteil Marbach eine Straße seinen Namen. In Erfurt hat er sich bleibende Verdienste erworben.

Literatur

  • Norbert Fischer: Linne, Otto. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 2. Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1366-4, S. 256–257.
  • Elke von Kuick-Frenz: Anwalt des sozialen Grüns. Die funktionale und gestalterische Entwicklung öffentlicher Grün- und Erholungsanlagen am Beispiel der Planungen Otto Linnes. 2 Bände, Hamburg 2000 (zugleich Dissertation TU Berlin 1999), ISBN 3-928111-14-0
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