Der Oyashio (jap. 親潮 Elternstrom) ist eine kalte Oberflächen-Meeresströmung, die in südwestlicher Richtung an der Halbinsel Kamtschatka und den Kurilen vorbeifließt und östlich von Japan auf Ausläufer des Kuroshio trifft. Ein Teil des kälteren und weniger salzhaltigen Oyashio sinkt unter den Kuroshio ab und fließt weiter nach Süden. Der andere Teil des Oyashio bildet an der Oberfläche zusammen mit den Kuroshio Ausläufern den Nordpazifikstrom (nordpazifische Westwinddrift).

Die Gegend des Aufeinandertreffens der beiden Meeresströmungen um die Aleuten ist durch das häufige Auftreten von Nebelbänken gekennzeichnet. Sie entstehen, wenn die relativ warme und daher feuchte Luft über dem mehr als 20 °C warmen Kuroshio durch die kalten Wassermassen des Oyashio abgekühlt wird. Die Luft kann dann nicht mehr so viel Wasser speichern, die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert in Form von Nebel.

Der Oyashio transportiert durchschnittlich etwa 15 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde und ist damit schwächer als der Kuroshio. Die Strömungsstärke unterliegt dabei zyklischen Schwankungen. Im Winter und im Frühling ist die Strömung mit 20 – 30 Sverdrup (Sv) stärker, wogegen sie im Sommer und Herbst stark abfällt (nur 3 – 4 Sv).

Der Oyashio ist die Fortsetzung des Kamtschatkastromes, wird jedoch nach Durchströmen des Ochotskischen Meeres auf Grund veränderter Wassereigenschaften umbenannt und als neue Strömung behandelt.

Der Oyashio wird aus kaltem aufströmendem Tiefenwasser der Polarregion gespeist und ist deshalb sehr nährstoffreich. Diese Tatsache führte zu seinem japanischen Namen: oya (Eltern), shio (Strömung/Strom).

Siehe auch

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