Die Pädagogische Hochschule „Ernst Schneller“ Zwickau war eine Pädagogische Hochschule mit Promotionsrecht im Bezirk Karl-Marx-Stadt, seit 1990 in Sachsen, die vornehmlich der Ausbildung von Lehrern für Oberschulen, ab 1990 kurzzeitig auch für die Unterstufe bzw. Grundschule diente. Die Pädagogische Hochschule Zwickau bestand von 1973 bis 1992, 1990 entfiel der Namenszusatz. Der Ursprung geht auf das 1912 in Zwickau gegründete Lehrerseminar zurück. 1959 wurde ein Pädagogisches Institut im Verbund mit Karl-Marx-Stadt gegründet, die Schwerpunkte lagen auf Deutsch, Musik, Körpererziehung und Staatsbürgerkunde, der ideologischen Ausbildung dienten Pionierlager und je ein Lehrstuhl in Marxismus-Leninismus an beiden Standorten. Zwickau wurde 1961 als Hauptstelle bestimmt und stetig durch Verlagerung aus Karl-Marx-Stadt gestärkt. 1965 wurde Zwickau selbstständig und 1969 mit dem Zusatz „Ernst Schneller“ versehen. Die Erhebung zur Pädagogischen Hochschule mit Promotionsrecht zum Dr. paed. erfolgte 1973, 1984 folgte der Dr. phil. Zwickau wurde der größte Ausbildungsschwerpunkt für Staatsbürgerkunde und ein Zentrum für sogenannte "Freundschaftspionierleiter". Nachdem 1990 der Beiname abgelegt und die Unterstufenlehrerausbildung aus dem Institut für Lehrerbildung Auerbach integriert worden war, erfolgte am 1. Oktober 1992 die Angliederung an die TU Chemnitz. Die Gebäude gehören heute zum Campus Scheffelstraße der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

Rektoren war Peter Franke (1972–1981), Dieter Kirchhöfer (1981–1985), Joachim Droß (1985–1989) sowie Elke Mehnert (1990–1992).

Bekannte Absolventen

Literatur

  • Andreas Herbst u. a.: So funktionierte die DDR, Bd. 2: Lexikon der Organisationen und Institutionen, rororo, Reinbek 1994, S. 779f., ISBN 3-499-16349-7.
  • Heidemarie Kemnitz: Lehrerbildung in der DDR. In: Sigrid Blömeke, P. Reinhold, G. Tulodziecki, J. Wildt (Hrsg.): Handbuch Lehrerbildung. Klinkhardt/ Westermann, Bad Heilbrunn/ Braunschweig 2004, S. 92–110.
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