Orlen Spółka Akcyjna | |
---|---|
Rechtsform | Spółka Akcyjna Aktiengesellschaft (Polen) |
ISIN | PLPKN0000018 |
Gründung | 1999 |
Sitz | Płock, Polen |
Leitung | Daniel Obajtek (Vorstandsvorsitzender) |
Mitarbeiterzahl | 22.337:66 |
Umsatz | 111,2 Mrd. Złoty (24,5 Mrd. Euro):4 |
Branche | Mineralölprodukte |
Website | orlen.pl |
Stand: 31. Dezember 2019 |
Orlen Spółka Akcyjna (bis Juli 2023 Polski Koncern Naftowy Orlen Spółka Akcyjna, deutsch übers. Polnischer Mineralölkonzern Orlen Aktiengesellschaft; kurz PKN Orlen S.A.) ist ein börsennotierter polnischer Mineralölveredeler und Tankstellenbetreiber mit Konzernsitz in Płock, der unter anderem Tankstellenketten in Polen, Deutschland, Tschechien und Litauen betreibt. Seit 2020 ist Orlen auch eines der Medienunternehmen im Zeitungs- und Onlinegeschäft Polens mit einer Reichweite von 17,4 Millionen Lesern.
Die Aktie des Unternehmens wird an der Warschauer Wertpapierbörse gehandelt und ist in deren Leitindizes WIG20 und WIG30 enthalten. Mit Gewichtungen von 11,75 % (WIG20) bzw. 10,00 % (WIG30) stellt sie dabei einen der am stärksten repräsentierten Einzelwerte beider Indizes dar.:1,7
Geschichte und Marktpräsenz
Orlen ging 1999 aus einem Zusammenschluss der beiden ehemals staatlichen Konzerne Petrochemia Płock SA sowie Centrala Produktów Naftowych (CPN) hervor und ist seitdem Marktführer in Polen mit 1766 Tankstellen sowie 66,4 Prozent Marktanteil im Großhandel und 34,8 Prozent Marktanteil im Einzelhandel für Kraftstoffe. Der Markenname Orlen leitet sich von den polnischen Wörtern Orzeł (Adler) und Energia (Energie) ab. Das Markenzeichen stellt einen Adlerkopf dar.
Seit März 2003 ist Orlen auf dem deutschen Markt vertreten und betreibt als Orlen Deutschland GmbH mit Sitz in Elmshorn (Schleswig-Holstein) insgesamt 585 Tankstellen der Marken Star, Famila und Orlen und erreicht dabei einen Marktanteil von etwa 6,6 % (Stand: 31. Dezember 2019).:43
Seit dem 24. Mai 2005 besitzt Orlen darüber hinaus 63 Prozent der tschechischen Chemiegesellschaft Unipetrol, deren hundertprozentige Tochtergesellschaft die mit 334 Stationen größte tschechische Tankstellenkette Benzina ist. Im August 2008 schüttete Unipetrol erstmals seit 1997 eine Dividende aus, wovon Orlen etwa 84,5 Millionen Euro erhielt.
Am 16. Dezember 2006 übernahm Orlen 85 Prozent der Anteile der litauischen Raffinerie Mažeikių Nafta. Dafür zahlte der Konzern 852 Mio. US-Dollar an den litauischen Staat für 33,66 Prozent der Anteile sowie 1,49 Mrd. US-Dollar an die russische Gesellschaft Jukos für 53,7 Prozent der Anteile. Zu Mažeikių Nafta gehören 35 Tankstellen. Die Raffinerie hat am Großhandel für Kraftstoffe 80 Prozent und am Einzelhandel 4 Prozent Marktanteil.
Seit Juni 2011 betreibt der Konzern in Włocławek und Płock einen Produktionskomplex für Terephthalsäure. Die Anlagen sollen jährlich 600 Tausend Tonnen des Stoffes liefern und sind damit der zweitgrößte Komplex seiner Art in Europa.
Ende 2019 betrieb Orlen insgesamt 2294 Tankstellen: 1800 in Polen, 585 in Deutschland, 416 in Tschechien, 25 in Litauen und 10 in der Slowakei. Von den 1800 polnischen Tankstellen werden 542 in einem Franchisingkonzept betrieben.:43
Im August 2020 kündigte Entwicklungsminister Jerzy Kwieciński an, dass Orlen den teilstaatlichen Gaskonzern PGNiG kaufen wolle, um mit einem großen Energie-Unternehmen „die wirtschaftliche Position Polens in Europa und der Welt zu stärken“.
Im Dezember 2020 gab der Vorstandsvorsitzende Daniel Obajtek bekannt, dass Orlen das Medienunternehmen Polska Press, die polnische Tochter der Verlagsgruppe Passau, aufgekauft habe. Laut Obajtek gewann Orlen dadurch Zugang zu 17,4 Millionen Nutzern.
Am 1. August 2022 übernahm Orlen den Mineralölkonzern Grupa Lotos und mit ihm die Erdöl- und Erdgasfördergesellschaft Lotos Petrobaltic und das Eisenbahnunternehmen Lotos Kolej. Unternehmensteile von Lotos wurden nach internen Analysen, über die der Sender TVN berichtete, zu viel zu geringen Summen an Marktrivalen verkauft, Orlen habe rund vier Milliarden Zloty (rund 900 Millionen Euro) bei der Übernahme von Lotos verloren.
Vorstandsvorsitzende
- Andrzej Modrzejewski, 16. April 1999 bis 8. Februar 2002
- Zbigniew Wróbel, 8. Februar 2002 bis 28. Juli 2004
- Jacek Walczykowski, 28. Juli 2004 bis 16. August 2004
- Igor Chalupec, 21. September 2004 bis 18. Januar 2007
- Piotr Kownacki, 18. Januar 2007 bis 28. Februar 2008
- Wojciech Heydel, 30. April 2008 bis 18. September 2008
- Dariusz Jacek Krawiec, 18. September 2008 bis 16. Dezember 2015
- Wojciech Jasiński, 16. Dezember 2015 bis 5. Februar 2018
- Daniel Obajtek, seit 5. Februar 2018
Aktionärsstruktur
(Stand: 7. November 2022)
Name | Anteil |
---|---|
Polnischer Staat | 49,9 % |
Nationale-Nederlanden OFE (Offener Pensionsfonds) | 5,3 % |
Streubesitz | 44,8 % |
Siehe auch
- Orlen Arena, Mehrzweckhalle in Płock
- Orlen Nations Grand Prix, Straßenradrennen für Männer der Kategorie U23
- Orlen Warsaw Marathon, Marathon, der seit 2013 in Warschau stattfindet
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Sprawozdanie Zarządu z działalności Grupy ORLEN i PKN ORLEN S.A. za rok 2019. (ZIP/PDF; 12,4 MB) 18. März 2020, abgerufen am 14. Juni 2020 (polnisch).
- ↑ Skonsolidowane Sprawozdanie Finansowe Grupy ORLEN za rok zakończony 31 grudnia 2019. (ZIP/PDF; 12,4 MB) 18. März 2020, abgerufen am 14. Juni 2020 (polnisch).
- ↑ Repolonisierung der Medien: Polen auf dem ungarischen Weg? Abgerufen am 10. Mai 2021.
- ↑ Portfel indeksu WIG20 i WIG20TR (po korekcie kwartalnej 19 czerwca 2020 r.) (wg stanu na 22 maja 2020 r.). (PDF; 124 kB) 4. Juni 2020, abgerufen am 14. Juni 2020 (polnisch).
- ↑ Kwas za miliardy złotych z Włocławka zaleje Europę (Memento vom 6. Juni 2011 im Internet Archive), wyborcza.biz, 3. Juni 2011.
- ↑ PKN Orlen will größtes polnisches Gasunternehmen kaufen. In: Polskie Radio. 12. August 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020.
- ↑ Tyle Orlen miał stracić na sprzedaży części Lotosu. TVN24 ujawnia dokumenty 29. Mai 2023.
- ↑ Struktura akcjonariatu PKN ORLEN. Abgerufen am 12. Dezember 2022 (polnisch).