Pahlawan Mahmud (* 1247; † 1326), Sohn eines Kürschners, war ein choresmischer Ringer, Dichter-Philosoph und Sufi-Lehrer, der als Heiliger verehrt wird. Seine Grabstätte wurde im Laufe von Jahrhunderten als Gedenkstätte Pahlawan Mahmud aufgebaut und ist das kulturelle Zentrum der Stadt Chiwa beziehungsweise deren historischer Altstadt Ichan Qalʼа und herausragender Teil des UNESCO-Welterbes.
Leben und Wirken
Pahlawan Mahmud lebte in den Jahren der mongolischen Herrschaft über Zentralasien. Sowohl als professioneller Ringer als auch als Dichter-Philosoph erlangte er seinerzeit große Berühmtheit. Vor allem aber soll er ein hochrangiger Sufi-Lehrer gewesen sein. Eine Biografie von Bacha ad-Din Naqshband beschreibt ein Treffen des Scheichs mit Schülern Pahlawan Mahmuds.
Eine Besonderheit der Schule Pahlawan Mahmuds war die Erziehung des Geistes der Schüler durch den Kampfsport Ringen, eine Disziplin, mit der er sich bis nach Persien und Indien einen Namen gemacht hatte: sowohl auf Persisch wie auch Alt-usbekisch (Tschagatay) und Hindi ist Pahlavan/پهلوان (andere Schreibweise Palvan/پلوان) ein Ringer, Held, Champion.
1326 starb Pahlawan Mahmud in seiner Werkstatt in Chiwa, wo man ihn auch beisetzte. In den folgenden Jahrhunderten entstand um das Grab des als Heiligen verehrten Pahlawan Mahmud ein Friedhof. 1810 ließ der Khan Chiwas Muhammad Rahim I. (Regierungszeit 1806 bis 1825) die Grabstätte um- und ein Mausoleum neubauen. Dieses wurde zentrale Stätte der Nekropole der Khane von Chiwa.
Literatur
- Alexey Arapov: Die historischen Denkmäler Usbekistans. Taschkent·Samarkand·Buchara·Chiva·Shahrisabz. SMI-ASIA, Taschkent 2016, ISBN 978-9943-17-075-9, Chiva, S. 101.