Als Pandit (Sanskrit: पण्डित paṇḍita [ˈpʌɳɖɪtʌ], Hindi: पण्डित paṇḍit [ˈpʌɳɖɪt]) werden in Indien brahmanischer Gelehrte bezeichnet, insbesondere für traditionelles indisches Recht, Philosophie oder Musik. Pandits können sowohl religiöse als auch säkulare Gelehrte sein.
Pandita (पण्डिता paṇḍitā [ˈpʌɳɖɪtɑː]) ist die weibliche Form von Pandit. Traditionell waren Pandits Männer, vor allem in neuer Zeit gibt es aber auch Frauen. Eine berühmte Pandita war Ramabai Dongre Medhavi.
Der Titel Pandit wird auch für hinduistische Musiker der klassischen indischen Musik benutzt. Hingegen tragen islamische Meister der Musik den Titel Ustad.
Unter den kaschmirischen Hindus bezeichnet Pandit allgemein einen Angehörigen der Brahmanenkaste. Ein bekannter kaschmirischer Pandit war Jawaharlal Nehru.
Pundit als Experte
Von Pandit ist das englische Lehnwort Pundit abgeleitet, welches in den Medien häufig zitierte und für Interviews herangezogene Experten und deren Äußerungen karikiert. Diese Bedeutung ging unter anderem ins Urban dictionary ein. Josef Joffe beschrieb in seinem Buch Niedergang des Intellektuellen und Aufstieg des Pundits Änderungen des Publikums und der Medienszene.
Weblinks
Literatur
- Brian A. Hatcher: Paṇḍits. In: Knut A. Jacobsen, Helene Basu, Angelika Malinar, Vasudha Narayanan (Hrsg.): Brill’s Encyclopedia of Hinduism Online.
- Axel Michaels (Hrsg.): The Pandit. Traditional Scholarship in India. Manohar, Festschrift Parameswara Aithal. New Delhi 2001, ISBN 81-7304-435-X.
Einzelnachweise
- ↑ Pandit, DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
- ↑ Women, Emancipation and Equality: Pandita Ramabai's Contribution to Women's Cause, Meera Kosambi, Economic and Political Weekly, Vol. 23, No. 44, 29. Oktober 1988
- ↑ Josef Joffe: The Decline of the Public Intellectual and the Rise of the Pundit. In: Arthur M Melzer, Jerry Weinberger, M Richard Zinman (Hrsg.): The Public Intellectual. Rowman & Littlefield, Lanham, Md. 2003, ISBN 0-7425-0814-5, S. 109–122.