Paolo Amato (* 24. Januar 1634 in Ciminna; † 3. Juli 1714 in Palermo) war ein italienischer Architekt des Barocks auf Sizilien.
Leben
Paolo Amato war Schüler des Architekten Angelo Italia. In Palermo war er der Hauptarchitekt des Senates in der Zeit ab 1660. Er konzipierte auch die Umzugswagen für das Fest der Heiligen Rosalia, entwarf Marmordekorationen für Kirchen und Paläste und lieferte bildhauerische Entwürfe für unterschiedliche Zwecke. 1732 wurde schließlich seine Abhandlung zu einer neuen Praxis der Perspektive mit eigenen Kupferstichen veröffentlicht.
In Palermo entstanden unter seiner Regie die folgenden Bauwerke:
1681 errichtete er das Foro Italico, ein Musiktheater, das gegen Mitte des 19. Jahrhunderts zerstört wurde. Die von ihm in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete Chiesa San Giuliano mit dem angrenzenden Kloster musste Ende des 19. Jahrhunderts dem Neubau des Teatro Massimo weichen. Als sein Hauptwerk gilt die 1682 begonnene kuppelgekrönte Chiesa del Santissimo Salvatore, die dem römischen Vorbild von Francesco Borrominis San Carlo alle Quattro Fontane folgt.
Literatur
- Paul Kristeller: Amato, Paolo. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 381 (Textarchiv – Internet Archive).
- Paolo Amato: La Nuova Pratica di Prospettiva nella quale si spiegano alcune nuove opinioni, e la regola universale di disegnare in qualunque superfice qualsivoglia oggetto opera utile, e necessaria a pittori, architetti, scultori. Toscano, terminata da Gramignani, Palermo 1714–1733.
- Maria Giuffrè: Barockes Sizilien. Michael Imhof, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-264-2.