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Pappelflaum, „Pappelbaumwolle“, „Pappelwolle“ oder „heimische Baumwolle“ bezeichnet die Samenfasern und Fruchtwandfasern der Pappelfrüchte. Da diese Fasern an manchen Tagen ähnlich wie Schnee in Massen in der Luft herumgewirbelt werden, bezeichnet der Volksmund sie auch als „Pappelschnee“ oder „Sommerschnee“. Die Fasern umhüllen die Samen und haben in der Natur die Aufgabe, die Fruchtkapseln durch Aufquellen dann zu öffnen, wenn gute Keimbedingungen herrschen (insbesondere bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit). Sie nehmen dafür aus der Luft die Feuchtigkeit auf und trocknen dann sehr schnell, um die Samen über weite Strecken durch die Luft zu tragen. Wenn die Samen der Pappeln im Frühsommer gereift sind, kann es zu starkem Pappel-Samenfaserflug kommen.

Die Samenfasern der Pappeln bestehen aus sehr feinen, reinen Zellulosefasern und besitzen keine Stickstoffatome, enthalten somit keine Proteine; daher sind sie hypoallergen. Als die weltweit feinsten hohlen Textilfasern weisen sie eine hohe Wärmeisolation und eine sehr gute Fähigkeit zur Wasserdampfaufnahme und -abgabe auf. Diese Eigenschaften müssen sie besitzen, um die oben beschriebene spezielle Funktion als Fruchtöffner und Flugfaser in der Natur zu erfüllen. Pappelbaumwolle fand früher Verwendung in der Herstellung von Edelpapier. Von einigen Vögeln wird Pappelflaum für den Nestbau benutzt.

Literatur

  • Lorenz Hübner: Geschichte verschiedener hierländischer Baumwollarten und ihres ökonomischen Nutzens. Waisenhausbuchhandlung, Salzburg 1788.
  • J. G. Krünitz: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. 1773 bis 1858. Eintrag Pappelbaumwolle. Eintrag Pappelbaumwolle
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