Paul Blumenfeld (geboren am 12. April 1901 in Berlin; gestorben am 25. April 2001 in London) war ein deutscher Musiker (Cellist).

Leben

Der gebürtige Berliner erhielt Unterricht im Geigen- und Cellospiel und ließ sich später in seiner Heimatstadt an der Hochschule fortbilden. Seine künstlerische Laufbahn begann Blumenfeld 1929 als Cellist im Bruinier-Quartett, bis er 1933 wegen seines jüdischen Glaubens mit Auftrittsverbot belegt wurde. Bis dahin nahm er auch an der Berliner Funkstunde teil und war Mitglied des Tobis-Filmorchesters. 1933 schloss er sich dem Kulturbund Deutscher Juden an und wurde als Cellist von 1936 bis 1939 Mitglied des so genannten Mendelssohn-Trios. Anfang Juni 1939 floh Paul Blumenfeld nach England, wo er von 1943 bis 1960 seine Cellisten-Karriere in diversen Formationen wie dem Polish String Quartet, dem Ballet Rambert Orchestra und dem Orchester der Sadler‘s Wells Opera fortsetzte. Darüber hinaus trat Blumenfeld in mehreren jüdischen Einrichtungen auf und gab Cello-Unterricht. Der Musiker starb knapp zwei Wochen nach seinem 100. Geburtstag in seinem englischen Exil.

Literatur

  • Jutta Raab Hansen: NS-verfolgte Musiker in England. Spuren deutscher und österreichischer Flüchtlinge in der britischen Musikkultur (= Musik im „Dritten Reich“ und im Exil, Bd. 1, Hanns-Werner Heister, Peter Petersen (Hg.)), phil. Diss. Universität Hamburg 1995, Hamburg: von Bockel, 1996.
  • Agata Schindler: Dresdner Liste. Musikstadt Dresden und nationalsozialistische Judenverfolgung 1933–1945 in Wort und Bild. Ein Beitrag zur Dresdner Musikgeschichte, Dresden: 2003.
  • Thomas Schinköth: Jüdische Musiker in Leipzig 1855–1945, Altenburg: Kamprad, 1994.
  • Stephan Stompor: Jüdisches Musik- und Theaterleben unter dem NS-Staat, Hochschule für Musik und Theater Hannover. Europäisches Zentrum für jüdische Musik (= Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik, Bd. 6), Andor Izsák (Hrg.), Hannover: Europäisches Zentrum für jüdische Musik, 2001.
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