Karl Paul Kollmann (* 9. Juli 1865 in Leipzig; † 26. Januar 1923 in Dresden) war ein sächsischer Generalmajor, Kolonialoffizier und Träger des Kommandeurkreuz II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.

Leben

Herkunft

Kollmann war Sohn des Leipziger Mediziners F. Kollmann. Sein Bruder Arthur Kollmann trat in die Fußstapfen seines Vaters.

Karriere

Kollmann besuchte das Königliche-Gymnasium zu Dresden-Neustadt und trat nach Erwerbung des Zeugnis der Reife im Ostern 1886 als Avantageur in die sächsische Armee ein. Am 28. Oktober 1886 wurde er Fähnrich im Infanterie-Regiment „König Georg“ (7. Königlich Sächsisches) Nr. 106. Er avancierte am 27. September 1887 zum Leutnant und am 18. September 1893 zum Oberleutnant. In den nächsten Jahren schied er aus der sächsischen Armee aus um sich der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika anzuschließen. Mit Unterstützung des Museumsdirektors Felix von Luschan unternahm er mit Richard Kandt zahlreiche Forschungsreisen durch Ostafrika. Nach Beförderung zum Hauptmann am 29. März 1900 diente er als Kompaniechef der 3. Kompanie im 12. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 177. Er avancierte am 13. November 1910 zum Major und etatsmäßigen Stabsoffizier beim 12. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 177. Im Februar 1912 wurde er mit dem Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet. Im Jahre 1912 wurde er zum Bataillonskommandeur des II. Bataillons im 15. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 181 ernannt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges rückte er mit seinem Verband an die Front. Er wurde während der Schlacht an der Marne verwundet und bis November 1914 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Albrechtsorden I. Klasse mit Schwertern geehrt. Im Oktober 1915 erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Er wurde dann Regimentskommandeur des 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 und konnte sich im August 1916 bei Pozières während der Schlacht an der Somme auszeichnen, wo sein Regiment sechs feindliche Angriffe abwehren konnte. Er wurde für seine Verdienste während der Schlacht am 31. August 1916 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet. Am 9. Februar 1918 wurde er Regimentskommandeur des Königlich-Sächsischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 103. Im August 1918 konnte er sich bei der Gegend um Hendecourt und Riencourt auszeichnen und beide Dörfer mit seinem Regiment einnehmen. Er konnte 8 Angriffe gegen die Regimentsfront erfolgreich abwehren. Am 3. November 1918 wurde er dafür mit dem Kommandeurkreuz II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet.

Er wurde Kommandeur der 46.-Sächsischen-Freiwilligen-Landwehr-Brigade, welche noch am 28. Februar 1919 befehligte. Aus Kriegsfreiwilligen der Brigade und der übergestellten 46.-Sächsischen-Landwehr-Division bildete sich die sogenannte Brigade Südlitauen, die zunächst von Generalleutnant Walter von Eberhardt geführt wurde und der sich Kollmann auch anschloss. Die Brigade wurde im Baltikum eingesetzt und kämpfte zusammen mit litauischen Truppen gegen die Invasionstruppen der Roten Armee. Kollmann war Kommandeur des Infanterie-Kommando Südlitauen und dem Brigadekommandeur Otto von Ompteda unterstellt. Er schied als Generalmajor aus der Armee aus und verstarb 1923 nach einer im Krieg zugezogenen Wunde.

Werke

  • The Victoria Nyanza; the land, the races and their customs, with specimens of some of the dialects. 1899 (Digitalisat)
  • Auf deutschem Boden in Afrika: ernste und heitere Erlebnisse. 1901 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Baessler-Archiv. D. Reimer., 2009 (google.com [abgerufen am 4. Juli 2023]).
  2. SLUB Dresden: 01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.02.1912. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  3. SLUB Dresden: Das Kgl. Sächs. 15. Infanterie-Regiment Nr. 181. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  4. SLUB Dresden: Dresdner neueste Nachrichten : 11.11.1914. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  5. SLUB Dresden: 01 Erzgebirgischer Volksfreund : 03.10.1915. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  6. 1 2 SLUB Dresden: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  7. SLUB Dresden: Das Kgl. Sächs. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 103. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  8. SLUB Dresden: Die Sächsischen Freiwilligen-Truppen in Litauen 1919. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
  9. SLUB Dresden: Sächsische Elbzeitung : 26.01.1923. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
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