Pelagius von Albano OSB (auch Paio Galvão, Pelagio Galvani, Pelagius von St. Lucia, Pelagius Albanensis; * um 1165 in Guimarães; † 30. Januar 1230 in Monte Cassino) war ein spanischer Kardinal und Kirchenrechtler. Vielleicht gehörte er dem Benediktinerorden an. Er war päpstlicher Legat des Fünften Kreuzzugs.
Leben
In seiner Jugend trat Pelagius um 1178 in das Benediktinerkloster S. Jerónimo in Santa Marinha da Costa ein. Später durfte Pelagius in Paris Theologie studieren, wo Lothar von Segni einer seiner Mitstudenten war, und wurde dort Magister. Unter Papst Innozenz III. wurde Pelagius 1206 oder 1207 Kardinal und 1213 Bischof von Albano. Er war Kardinaldekan seit 1227. 1213 reiste er als Gesandter des Papstes nach Konstantinopel. Nachdem ihn Papst Honorius III. als Führer des Fünften Kreuzzugs eingesetzt hatte, stieß er im August 1218 zu den Kreuzfahrern, die gerade die ägyptische Stadt Damiette belagerten. Dort traf er die folgenschwere Entscheidung, das Friedensangebot al-Kamils abzulehnen.
Al-Kamil hatte 30 Jahre Waffenstillstand und die Rückgabe Jerusalems angeboten, einschließlich aller Gebiete des Königreiches Jerusalem, außer Karak in Transjordanien und Montreal im Hügelland Idumäas. Außerdem die Rückgabe des wahren Kreuzes, welches Saladin bei Hattin erbeutet hatte, sowie die Freilassung aller Kriegsgefangenen, die in den Reichen Kairo und Damaskus lebend aufzufinden seien. Zudem bot er an, den Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems zu bezahlen. Pelagius lehnte es aber grundsätzlich ab, mit Sarazenen zu verhandeln. Später sollte selbst Papst Honorius ihm für diese Entscheidung schwere Vorwürfe machen.
Oliver von Paderborn, Sekretär des Pelagius während des Kreuzzugs, liefert einen Augenzeugenbericht über die Geschehnisse.
Literatur
- Jessalynn Lea Bird: Crusade and Conversion after the Fourth Lateran Council (1215). Oliver of Paderborn’s and James of Vitry’s Missions to Muslims Reconsidered. In: Essays in Medieval studies. Band 21, Chicago 2004, S. 23–47.
- Joseph P. Donovan: Pelagius and the Fifth Crusade. University of Pennsylvania Press, 1950.
- Barbara Watterson: The Egyptians. Blackwell Publishing, 1998.
- Werner Maleczek: Papst und Kardinalskolleg von 1191 bis 1216. Wien 1984, S. 166–169.
Weblinks
- Galvão, O.S.B., Paio. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 9. Januar 2017.
Einzelnachweise
- ↑ Nach Pius Bonifatius Gams, Series episcoporum Ecclesiae catholicae, S. XXII, ist er erst im Jahre 1240 gestorben, was jedoch unmöglich ist, weil er am 26. Januar 1230 zum letzten Mal eine päpstliche Bulle unterschrieben hat und am 23. Juli 1230 als bone memorie bezeichnet gewesen ist (Maleczek, S. 169, Donovan, S. 115)
- ↑ Nach Maleczek, S. 166, ist seine spanische Abstammung (aus León) durch zahlreiche zeitgenössische Quellen gesichert.
- ↑ Nach Maleczek, S. 166 ist seine Zugehörigkeit zum Benediktinerorden jedoch nicht zu belegen und geht wahrscheinlich nur auf seinen Tod im Kloster auf dem Monte Cassino zurück.
- ↑ Zuerst ist er am 4. Mai 1207 als Kardinal nachzuweisen (Maleczek, S. 166)
- ↑ Zum Datum vgl. Maleczek, S. 63, 167
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ugolino dei Conti di Segni | Kardinaldekan 1227–1230 | Johannes Algrinus |
Gerardo de Sessa OCist | Kardinalbischof von Albano 1213–1230 | Petrus de Collemedio |