Peter von Nobile (* 11. Oktober 1774 in Campestro (Schweiz) als Pietro Nobile; † 7. November 1854 in Wien) war ein schweizerischer-österreichischer Architekt und Hofbaumeister.
Leben und Werk
Peter von Nobile gilt als ein führender Architekt des Spätklassizismus in Wien. Er nahm unter anderem Unterricht in Rom und Triest bei Antonio Canova und wurde 1819 Direktor der Architekturabteilung an der Wiener Akademie. Zu seinen Hauptwerken in Wien zählen das Äußere Burgtor am Heldenplatz sowie der 1819–1823 im Volksgarten errichtete Theseustempel. Des Weiteren wurde nach Nobiles Plänen das Grazer Schauspielhaus nach dessen Brand 1823 wieder aufgebaut und 1842 der Festsaal des k.k. polytechnischen Institutes (jetzt Hauptgebäude der TU Wien) fertiggestellt.
Ein weiterer wichtiger Wirkungsort war die österreichische Hafenstadt Triest, wo er 1817 Palazzo Costanzi und 1842 die Kirche Sant’Antonio Nuovo im Borgo Teresiano erbaute. In Böhmen baute er von 1821 bis 1836 das Schloss Königswart für den Staatskanzler Fürst Metternich um.
Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 46 A); überstellt vom Sankt Marxer Friedhof. Im Jahr 1894 wurde in Wien-Penzing (14. Bezirk) bzw. Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die Nobilegasse nach ihm benannt.
- Wien, Äußeres Burgtor, Ringstraßenseite
- Wien, Theseustempel
- Triest, Sant’Antonio Nuovo
- Schloss Königswart (Böhmen)
Schüler
- Franz Xaver Lössl (1801–1885)
- Eduard van der Nüll (1812–1868)
- August Sicard von Sicardsburg (1813–1868)
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Nobile, Peter. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 20. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1869, S. 376 f. (Digitalisat).
- Franz Vallentin: Nobile, Peter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 638–642.
- Nobile, Peter von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 493.
- R. Schachel: Nobile Peter. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 139 f. (Direktlinks auf S. 139, S. 140).
- Peter Prange: Nobile, Peter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 302 f. (Digitalisat).
- Lara Calderari: Pietro Nobile. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. August 2009.
- Irmgard Köcher: Peter Nobile. Sein Werdegang und seine Entwicklung mit besonderer Berücksichtigung seines Wiener Schaffens. Dissertation. Universität Wien, Wien 1951.
- Gian Alfonso Oldelli: Pietro Nobile. In: Dizionario storico ragionato degli uomini illustri del canton Ticino. Band 2, S. 42, 43 (PDF Digitalisat), Francesco Veladini & Co., Lugano 1811.
- Celestino Trezzini: Pietro Nobile. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, Attinger, Neuenburg 1929, S. 306 (PDF Digitalisat).
- Tat̕ána Petrasová (Hrsg.): Pietro Nobile 1776–1854: neoclassicism between technique and beauty. De Gruyter, Berlin 2021, ISBN 978-3-11-069145-0.
Weblinks
- Eintrag zu Peter von Nobile im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Pietro Nobile im Architektenlexikon Wien 1770 –1945
- Pietro Nobile im Portal OltreconfiniTI des Kantons Tessin (italienisch)