Pfister (althochdeutsch pfistur, pfistur; aus lateinisch pistor) ist eine früher vor allem im südlichen deutschen Sprachraum vorkommende Bezeichnung für Bäcker. Der heutige Familienname wurde – ebenso wie Pfisterer – aus dieser Berufsbezeichnung gebildet.
Charakteristisch und unterscheidend vom Bäckereihandwerk ist im Mittelalter das zunftübergreifende Element: Die Pfisterei (althochdeutsch pfistrîna, pfistrîn, pfistira, mittelhochdeutsch pfistrîne, pfisterîe, pfistrî, pfister ‚Bäckerei‘, besonders einer Communität, eines Klosters, Hofes usw.) war oft die Verbindung einer Mühle mit einer Bäckerei, was man noch heute am häufig vorkommenden Gaststättennamen „Pfistermühle“ erkennen kann. Der Pfister war zudem Getreidehändler und somit zwei Zünften und einer Gilde zugeordnet.
Aus der herzoglich-wittelsbachischen Pfisterei in München ging das heutige Filialunternehmen Hofpfisterei hervor.
In der Stadt Bern bildet die Gesellschaft zu Pfistern nach wie vor eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Literatur
- Pfister. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
- Pfister. In: Schweizerdeutsches Wörterbuch, Band V, Spalte 1193 ff.; mit Ableitungen und Zusammensetzungen.