Die Göhmannsche Buchdruckerei in Hannover war eine im 19. Jahrhundert gegründete und bis in das 20. Jahrhundert betriebene Buchdruckerei mit angeschlossenem Verlag.
Geschichte
Philipp Conrad Göhmann (* 15. August 1800; † 23. Januar 1851) war ab 1838 zunächst als Faktor in der Königlichen Hofbuchdruckerei von Ernst August Telgener tätig. bevor er 1843 in der seinerzeitigen Residenzstadt des Königreichs Hannover eine eigene Druckerei gründete.
Laut den Adressbücher von Hannover aus den Jahren 1852 und 1859 stand die Ehefrau Göhmanns, „Engel Justine“, selbst als Druckerin an den Maschinen. Doch nach dem Tode des Unternehmensgründers im Jahr 1859 übernahm dessen Sohn August das Unternehmen und führte es zunächst als alleiniger Inhaber fort.
1882 nahm August Göhmann Friedrich Diers senior († 1924) zunächst als Teilhaber auf, dieser erwarb jedoch schon im Folgejahr 1883 sämtliche Geschäftsanteile, firmierte allerdings weiterhin als Göhmannsche Druckerei.
Zur Befriedigung der wachsenden Nachfrage nach Druckwerken wurde der „[...] Bau eines neuzeitlichen Fabrikgebäudes notwendig“, das dann ab 1906 auf dem hierfür gekauften Grundstück unter der seinerzeitigen Adresse Osterstraße 83 durch die hannoversche Baufirma Robert Grastorf GmbH errichtet wurde.
Spätestens zur Zeit der Weimarer Republik und nach der Deutschen Hyperinflation trat die Göhmannsche Buchhandlung ab 1924 auch als Verlag auf, insbesondere für Walter Strauß, einen Eisenbahn- und Modelleisenbahn-Experten.
Nach dem Tod von Diers sen. im Jahr 1924 übernahmen dessen Kinder Friedrich und Marie-Luise Diers die Firma.
Von den verlegten Büchern befinden sich immer noch viele in zahlreichen Universitätsbibliotheken.
Literatur
- Karl Ludwig Grotefend: Geschichte der Buchdruckereien in den Hannoverschen und Braunschweigischen Landen. Mit 9 Steintafeln. Hahn’schen Hof-Buchhandlung, Hannover. Im Kolophon: Gedruckt in Hannover bei Fr. B. Culemann & Sohn im Junius M.DCCC.XL. [1840]
Weblinks
- Aktie der Stockelbusch-Holzrohr-AG Hannover über 10.000 Mark, Abbildung der 1923 ausgegebenen Aktie, gedruckt von der Göhmannschen Buchdruckerei, im Deutschen Historischen Museum
Anmerkungen
- ↑ Davon abweichend nennt die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) das Jahr 1844 als Jahr der ersten Selbstständigkeit Göhmanns, vergleiche die Angaben der DNB zu Philipp Conrad Göhmann
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 Paul Siedentopf: Göhmannsche Buchdruckerei, Osterstraße 83. Gegründet 1843. In: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927. Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig (1927), S. 137.
- 1 2 Kurt Ewald (Bearb.): 20000 Schriftquellen zur Eisenbahnkunde ( = Dokumente zur Eisenbahngeschichte Bd. 7). (Nachdruck der Ausgabe: Henschel, Kassel 1941), Dumjahn, Mainz 1978, ISBN 3-921426-07-3, S. 28f.; teilweise online über Google-Bücher
- ↑ N.N.: Philipp Conrad Göhmann. In: Hannoversche Geschichtsblätter, 1956, S. 40.
- ↑ Vergleiche die Inschrift auf dieser Foto-Dokumentation
- ↑ Vergleiche die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) zu Ernst August Telgener
- ↑ Vergleiche die Angaben der DNB zu Philipp Conrad Göhmann nebst Querverweisen.
- ↑ Handbuch für Eisenbetonbau, 1909, S. 288 Snippetansicht
- ↑ Bibliotheksbestandsliste bei worldcat