Philipp Neri Chrismann (* 1751 in Hindelang; † 1810 in Hedingen, heute Ortsteil von Sigmaringen) war ein deutscher katholischer Fundamentaltheologe des Franziskanerordens. Er gilt als Vorläufer Heinrich Denzingers.

Leben und Werk

Nach 1770 war Philipp Chrismann Observant im Franziskanerkloster in Füssen. 1783 wurde er Lektor für Theologie und Kirchengeschichte. Von 1799 bis 1801 war er Guardian des Augsburger Franziskanerkonvents. 1810 starb er als Guardian des Klosters Hedingen bei Sigmaringen.

Zeitgenossen schildern Philipp Chrismann als jemanden, der ein „entschieden gläubiger Theologe“ war und dem daran lag, das Dogma von einer bloßen Lehrmeinung abzugrenzen. Später wurde ihm vorgeworfen, er sei mit seiner kritischen Haltung zur lehramtlichen Autorität zu weit gegangen. Wohl deshalb kam sein Hauptwerk Regula Fidei Catholicae 1869 auf den Index.

Schriften

  • Philipp Chrismann: Regula Fidei Catholicae, Kempten 1792.

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Friedrich Lauchert: Chrismann, Philipp Neri. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 480.
  • Johannes Beumer: Die Regula Fidei Catholicae des Ph. N. Chrismann OFM und ihre Kritik durch J. Kleutgen SJ. In: Franziskanische Studien Jg. 46 (1964), S. 321–344.
  • Abraham Peter Kustermann: Die Apologetik Johann Sebastian Dreys (1777–1853). Kritische, historische und systematische Untersuchungen zu Forschungsgeschichte, Programmentwicklung, Status und Gehalt. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-16-445397-3.
  • Hubert Filser: Dogma, Dogmen, Dogmatik. Eine Untersuchung zur Begründung und zur Entstehungsgeschichte einer theologischen Disziplin von der Reformation bis zur Spätaufklärung. LIT Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8258-5221-0.
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