Strukturformel
Allgemeines
Name Dimethylphthalat
Andere Namen
  • Phthalsäuredimethylester
  • Benzol-1,2-dicarbonsäuredimethylester
  • DIMETHYL PHTHALATE (INCI)
Summenformel C10H10O4
Kurzbeschreibung

lichtempfindliche, farblose, fast geruchlose Flüssigkeit

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 131-11-3
EG-Nummer 205-011-6
ECHA-InfoCard 100.004.557
PubChem 8554
ChemSpider 13837329
DrugBank DB13336
Wikidata Q423551
Arzneistoffangaben
ATC-Code

P03BX02

Eigenschaften
Molare Masse 194,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,19 g·cm−3

Schmelzpunkt

6 °C

Siedepunkt

282 °C

Dampfdruck
  • 0,008 hPa (20 °C)
  • 1,33 hPa (100 °C)
Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (4,3 g·l−1)

Brechungsindex

1,5138 (20 °C)

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
MAK

Schweiz: 5 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)

Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Dimethylphthalat (DMP) ist ein Phthalsäureester aus Methanol und Phthalsäure und gehört damit neben Diethylhexylphthalat, Di-iso-nonylphthalat, Diethylphthalat und Dibutylphthalat zur Gruppe der Phthalate.

Darstellung und Gewinnung

Die technische Gewinnung von Dimethylphthalat erfolgt in einer zweistufigen Synthese aus Phthalsäureanhydrid und Methanol. Im ersten Schritt erfolgt eine schnelle Alkoholyse zum Phthalsäurehalbester. Der zweite Veresterungsschritt verläuft als Gleichgewichtsreaktion langsamer und erfordert die Verwendung saurer Katalysatoren und zur Umsatzvervollständigung die destillative Abtrennung des entstehenden Wassers.

Eigenschaften

Dimethylphthalat ist eine lichtempfindliche, farblose, wenig flüchtige, höherviskose (dynamische Viskosität von 1,7 mPa·s bei 20 °C.) und fast geruchlose Flüssigkeit, welche schwer löslich in Wasser ist. Sie zersetzt sich in der Hitze, wobei Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid sowie reizende Dämpfe und Gase entstehen.

Dimethylphthalat gilt als schwer entzündliche Flüssigkeit. Oberhalb des Flammpunktes können sich entzündliche Dampf-Luft-Gemische bilden. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 146 °C. Der Explosionsbereich beginnt bei 0,9 Vol.‑% als untere Explosionsgrenze (UEG). Der untere Explosionspunkt liegt bei 134 °C. Die Zündtemperatur beträgt 555 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T1.

Verwendung

Verwendung findet DMP als Weichmacher, als Repellent gegen Insekten, wobei es besonders wirksam gegen Anopheles ist, und als Lösungsmittel in Leuchtstäben („Knicklicht“).

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu DIMETHYL PHTHALATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 11. Februar 2020.
  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Eintrag zu CAS-Nr. 131-11-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Juni 2018. (JavaScript erforderlich)
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-208.
  4. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 131-11-3 bzw. Dimethylphthalat), abgerufen am 2. November 2015.
  5. 1 2 P.M. Lorz, F.K. Towae, W. Enke, R. Jäckh, N. Bhargava, W. Hillesheim: Phthalic Acid and Derivatives in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2007 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim, doi:10.1002/14356007.a20_181.pub2.
  6. 1 2 E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen. Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase. Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2003.
  7. Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 75, ISBN 978-3-8348-1245-2.
  8. Military Preventive Medicine: Mobilization and Deployment, Vol 1. Kapitel 22: Personal Protection Measures Against Arthropods S. 508.
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